Drei Fehler treiben Kosten in die Höhe: Worauf Sie beim Handy-Kauf achten müssen
Ein Smartphone zu finden, das zu den eigenen Ansprüchen passt, kann ziemlich herausfordernd sein - und viele machen die immer gleichen Fehler, die Anschaffungskosten in die Höhe schnellen lassen.
Aktuelle High-End-Smartphones kosten, je nach Konfiguration, schnell mehr als 1.400 Euro. Am anderen Ende befinden sich die Einsteiger-Handys, die zwischen 120 und 140 Euro kosten. Es gibt sogar Smartphones, für die man deutlich weniger als 100 Euro auf den Tisch legen muss.
Alle Smartphone-Klassen können prinzipiell das Gleiche, dennoch werden viele bei der Recherche eher auf die teuren Highend-Geräte stoßen, als auf die günstigen Einsteiger-Handys - es sein denn, man sucht gezielt nach Smartphones mit einer Preisgrenze. Der Grund dafür? 3 Fehler, über die viele bei der Recherche stolpern.
1. Fehler: Die Kamera
Worauf viele Smartphone-Käufer achten, ist die Kamera. Das Smartphone hat die Einsteiger-Kamera vom Markt verdrängt und macht selbst mittelklassigen Modellen ordentlich Konkurrenz. Für Schnappschüsse, Urlaubsfotos, Familienfeiern ist ein Smartphone einfach praktischer.
Es ist daher auch kein Wunder, dass sich Samsung, Apple, Google, Sony und all die anderen Hersteller bei jeder neuen Produktvorstellung besonders auf Kamera-Features konzentrieren. Die neue Generation bietet eine noch höhere Auflösung, noch schärfe Details, noch bessere Farben. Wer also nach einem Smartphone mit "guter" Kamera sucht, landet daher früher oder später unweigerlich bei der aktuellen High-End-Riege. Denn natürlich haben diese Modelle in der Regel die beste Kamera ihrer Generation.
Nur: Wozu benutzt man die Kamera tatsächlich? Was Hersteller unter einer guten Kamera verstehen, muss sich nicht unbedingt damit decken, was auch Kunden damit meinen. Für Schnappschüsse, etwa auf Feiern, bietet auch ein Mittelklasse-Handy mehr als ausreichend gute Fotos. Vor allem bei Tageslicht sind hier kaum Unterschiede zur High-End-Klasse auszumachen. Deutlichere Unterschiede gibt es teils bei schlechten Lichtsituationen. Hier sollten Sie sich aber fragen, wie oft das vorkommt und ob ein etwas verrauschteres Bild wirklich so schlimm ist. Zumal auch die Top-Smartphones hier nicht gerade mit Bestleistung glänzen.
In vielen Fällen kommt es auch gar nicht mehr darauf an, was der Sensor selbst leistet, sondern die Software, die für die eigentliche Optimierung sorgt. Fotos günstiger Mittelklasse-Smartphones wie die des Samsung Galaxy A33 beispielsweise sind daher in vielen Situationen für ein ungeübtes Auge kaum von Bildern aus High-End-Geräten zu unterscheiden.
Und benötigt man wirklich neben der Standardlinse noch zwei oder drei weitere? Wie oft haben Sie tatsächlich zwischen den Linsen gewechselt - und ist die Anwendung den Preis wert?
Zur Inspiration haben wir Ihnen in der folgenden Tabelle Smartphones zusammengestellt, die hervorragende Fotos knipsen, aber weniger als 400 Euro kosten.
Lesetipp: Die besten Kamera-Handys bis 200 Euro
Die Bestenliste aller Smartphones finden Sie hier
2. Fehler: Die Performance
Die Performance oder auch Arbeitsleistung eines Smartphones wird gerne völlig überbewertet. Zwar arbeiten und präsentieren wir bei CHIP, genauso wie die meisten anderen Portale, gerne Benchmarks. Diese dienen aber eigentlich nur dazu, um eine Vergleichbarkeit zu schaffen. Denn natürlich ist es interessant zu sehen, wie viel besser der neue Prozessor im Vergleich zur Konkurrenz oder dem Vorgängermodell ist - in der Praxis spielt das häufig aber keine Rolle mehr. Neue Prozessoren sind aktuell vor allem dann interessant, wenn neue Funktionen hinzukommen oder an der Effizienz geschraubt wurde, damit das Smartphone länger durchhält.
Die reine Arbeitsleistung hingegen ist seit einigen Generationen nur noch etwas für Zahlenfreaks. Beim Benutzen der Geräte wird wohl niemand einen Unterschied feststellen können, ob hier ein Mittelklasse-Smartphone oder ein High-End-Smartphone im Einsatz ist.
Wenn Sie also nicht gerade Emulatoren laufen lassen wollen oder die neuesten, grafisch aufwendigsten Spiele in voller Pracht zocken möchten, vergessen Sie all den Performance-Quatsch - das spart richtig viel Geld bei der Smartphone-Auswahl.
Lesetipp: Die besten Smartphones bis 500 Euro
3. Fehler: Der Speicher
Beim Speicher langen die Hersteller gerne richtig zu. Ist etwa die 64-GByte-Version noch relativ günstig, kostet die 128-GByte-Variante gerne zwischen 60 Euro und 100 Euro mehr - und bei 512 GByte oder gar 1 TByte wird die Preissteigerung geradezu absurd.
Wer also zu einer Version mit weniger Speicher greift, kann ordentlich Geld sparen. Allerdings ist die Speicherfrage nicht ganz so einfach zu beantworten. Hat das Smartphone etwa keinen Speicherkarten-Slot, kommt man mit 64 GByte nicht weit, denn selbst einfache Apps benötigen mittlerweile relativ viel Platz, Spiele können sogar echte Speicherfresser sein. Und wer dann noch gerne fotografiert und filmt, kommt selbst mit 128 GByte nicht mehr weit.
Als Faustregel gilt: Hat das Smartphone keine Speichererweiterung (microSD-Karten-Slot), sollte es bei normaler Anwendung ohne Spiele und Videos mindestens 128 GByte haben. Im Notfall sollte man aber bereits hier eine Datenauslagerung in die Cloud zumindest nicht kategorisch ausschließen wollen. Wer das ein oder andere Spiel installieren möchte, ein wenig Musik lokal speichert sowie regelmäßig fotografiert und gelegentlich filmt, sollte mindestens zur 256-GByte-Version greifen.
Bietet das Smartphone hingegen eine Speichererweiterung per microSD-Karte, reichen 128 GByte aus, sofern Sie auf der Karte Daten wie Filme, Musik und Videos lagern - das müssen Sie allerdings in jeder App festlegen. Standardmäßig nutzen Apps den internen Speicher, nicht die Karte.
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