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So dreist stahl ein Dieb ein Gemälde aus einem Moskauer Museum

In der Regel sind ausgestellte Kunstschätze elektronisch gesichert. (Symbolbild: Getty Images)
In der Regel sind ausgestellte Kunstschätze elektronisch gesichert. (Symbolbild: Getty Images)

Kann man die auch mitnehmen? Ein Dieb in einem russischen Kunstmuseum hat ein Gemälde am helllichten Tag von der Wand genommen und ist dann seelenruhig nach Hause spaziert. Die Polizei kam dem Mann dann aber doch ziemlich schnell auf die Schliche.

In der Moskauer Tretjakow-Galerie kam es zu einem kuriosen Zwischenfall: Ein Besucher des Museums hatte ein Gemälde im Wert von 800.000 Euro mitgehen lassen. Der Mann hatte davor einige Sekunden lang wie ein kunstinteressierter Betrachter vor dem Bild gestanden. Schließlich prüfte er mit einer Hand, ob das Kunstwerk gesichert beziehungsweise fest verankert war.

Der Mann schaut auf das Bild – dann geht es ruck, zuck

Wie Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, nahm der Mann das Gemälde schließlich mit beiden Händen von der Wand – und das, obwohl neben und hinter ihm Leute standen. Dann ging es recht schnell. Der Unbekannte entfernte sich mit dem Bild in den Händen, durchquerte das Museum gemäßigten Schrittes und mit großer Selbstsicherheit, ganz so, als ob er ein Mitarbeiter des Hauses sei.

Die Direktorin der Tretjakow-Galerie, Selfira Tregulowa, und der Chef der Museumsabteilung des russischen Kulturministeriums, Wladislaw Kononow, geben ein Pressestatement ab. (Bild: Reuters)
Die Direktorin der Tretjakow-Galerie, Selfira Tregulowa, und der Chef der Museumsabteilung des russischen Kulturministeriums, Wladislaw Kononow, geben ein Pressestatement ab. (Bild: Reuters)

Ein Coup à la “Ocean’s Eleven” ist dem Bilderstürmer aber nicht geglückt. Schon kurze Zeit später wurde der Möchtegerndieb in einer Wohnung in Zarechny, einem Moskauer Vorort, festgenommen. Ein Geständnis lieferte der Ertappte aber nicht ab. Zu den Polizisten sagte er, er könne sich an die ihm vorgeworfene Tat nicht erinnern.

Bereits Vorfall im Mai 2018

Laut einer Sprecherin des russischen Innenministeriums könnte es sich bei dem Diebstahl um einen Fall von Profitgier gehandelt haben. Einem Behördenmitarbeiter zufolge wurde das Gemälde, eine Arbeit des russischen Landschaftsmalers Archip Kuindschi, unbeschädigt auf einer Baustelle in der Region Odinzowo gefunden.

Bereits im vergangenen Mai kam es in der Tretjakow-Galerie zu einem Zwischenfall: Mit einem Absperrungspfosten hatte ein Museumsbesucher auf ein wertvolles Kunstwerk eingestochen. Dem Kulturministerium zufolge sollen nun neue Sicherheitsmaßnahmen geplant sein.

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