Drogenbeauftragte nennt Alkoholkonsum beim “Bachelor” eine “Ohrfeige für Suchtkranke”

Ein Gläschen Sekt zum Frühstück, Anstoßen mit Champagner beim Date und Wein zum Dinner: Die Teilnehmer der RTL-Kuppelshow “Der Bachelor” haben oft ein Glas Alkohol in der Hand. Zu oft, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung findet: Marlene Mortler sieht im ständigen Alkoholkonsum im Abendprogramm eine Gefahr für die Zuschauer.

“Alkohol [ist] bestenfalls ein Genussmittel, aber ganz und gar kein alltägliches Lebensmittel”, unterstreicht die CSU-Politikerin und Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler gegenüber “focus.de”. Deshalb sei es “absolut nicht in Ordnung, wenn TV-Shows und Serien mit Alkoholkonsum gezielt Quote machen.”

Und genau das sei in der RTL-Show “Der Bachelor” der Fall: Durch den ständigen Alkoholkonsum des begehrten Junggesellen und seiner Kandidatinnen werde das Trinken von Alkohol positiv dargestellt. Es werde außerdem suggeriert, dass Alkohol ein Getränk wie jedes andere sei “und nur wer trinkt, kann mithalten”. Das sei aber “totaler Quatsch” und außerdem “eine Ohrfeige für jeden und jede Suchtkranke”.

Nicht nur beim Bachelor wird oft getrunken

Gegenüber “focus.de” beklagte Mortler, sie habe schon mehrfach an den Sender appelliert, das Thema Alkoholkonsum bewusster zu thematisieren. Jedoch habe sich nicht viel getan, weshalb die Politikerin sich gezwungen sieht, “hartnäckig dran zu bleiben und die Programmverantwortlichen an ihre gesellschaftliche Verantwortung zu erinnern.”

Dabei sei RTL nicht der einzige Sender, der Alkohol auf die leichte Schulter nehme. Auch in der VOX-Musikshow “Sing meinen Song” werde demnach zu oft Alkohol getrunken.