Drogenboss Joaquin Guzman mischt sich ein: El Chapo will IS zerstören

Abu Bakr al-Baghdadi und Joaquin Guzman scheint es nicht genug, von der ganzen Welt gejagt zu werden: Sie verfolgen sich zudem gegenseitig.

Joaquin Guzman ist der mächtigste Drogenboss der Welt und einer der am meisten gesuchten Verbrecher. Und obwohl die Polizei "El Chapo" dicht auf den Fersen ist, hat er noch die Zeit, dem IS-Boss Abu Bakr al-Baghdadi den Krieg zu erklären – Mafiaboss gegen Terrorist, Verbrecher gegen Verbrecher.

In einer direkt an den 44-jährigen IS-Schlächter gerichteten E-Mail schimpft der Kopf des Sinaloa-Kartells: "Ihr seid keine Soldaten. Ihr seid kleine Pussies!" Ein mexikanischer Blogger hatte den Schriftverkehr abgefangen und auf "cartelblog.com" veröffentlicht.

Im weiteren Verlauf droht "El Chapo" seinen neuen Erzfeinden: "Euer Gott wird euch nicht vor dem wahren Terror schützen, den meine Leute auf euch ausüben werden, wenn ihr meine Operationen weiterhin stört."

Und weiter: "Meine Männer werden euch zerstören. Ihr regiert nicht die Welt. Dem Nächsten […], der bei den Sinaloa Geschäften eingreift, werde ich Herz und Zunge herausreißen."

Doch warum ist Guzman alles andere als gut auf den IS zu sprechen? Das Sinaloa-Kartell operiert mit seinen Drogengeschäften auch im Nahen Osten, wo der Trend unter den Schönen und Reichen immer häufiger zu Drogenpartys geht. Insbesondere Kokain und Ecstasy gelten als stark nachgefragt. Da die IS-Philosophie Drogen aber strikt ablehnt, greifen sie die Lieferungen des Kartells an und zerstören die Ware – verbranntes Geld für "El Chapo".

Und während die halbe Welt den IS angreift, ohne die Terroristen nennenswert zurückzudrängen, schätzt Joaquin Guzman seine Chancen, das Regime zu besiegen, als äußerst gut ein. Er könnte sich sogar vorstellen, eine "Belohnung" vom Westen zu erhalten. Es wäre Ironie des Schicksals, wenn ausgerechnet das Drogenkartell den IS-Terror beenden würde. Ihm Immunität zu gewähren, wäre dann das Mindeste, so Guzman.