Drohender Arbeitskampf - IG Metall fordert rasches Tarifangebot: „Schließe Warnstreiks nicht aus“
Wenige Wochen vor der zweiten Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie fordert die IG Metall ein rasches Angebot der Arbeitgeber, um einen Arbeitskampf zu vermeiden.
„Wir erwarten, dass zur zweiten Tarifrunde Mitte Oktober ein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt“, sagte IG-Metall-Chefin Christiane Benner der „Augsburger Allgemeinen“. Benner verwies auf das Ende der Friedenspflicht Ende Oktober. „Die Stimmung unserer Belegschaften ist kämpferisch“, erklärte sie. „Die Leute brauchen mehr Geld“, betonte sie. „Ich schließe Warnstreiks nicht aus, aber wir wollen zügig verhandeln“, sagte die Gewerkschaftschefin.
„Wenn die Arbeitgeber daran interessiert sind, gut und schnell durch die Verhandlungstüre zu kommen, benötigen wir ein Angebot“, fügte sie hinzu. Andernfalls hätten die Verhandlungspartner „allesamt ein Problem“, betonte sie. Benner verteidigte die Gewerkschaftsforderung nach sieben Prozent mehr Lohn, trotz der zuletzt gesunkenen Inflation. Das Preisniveau liege weiter sehr hoch und die mangelnde Konsumnachfrage schade der Konjunktur. Wohn- und Lebensmittelpreise kosteten teils ein Drittel mehr. „Und es gibt keine Inflations-Ausgleichsprämie mehr“, sagte die Gewerkschafterin. „Am deutlichsten trifft das hohe Preis-Niveau Menschen mit geringem Einkommen wie Auszubildende.“