Drohgebärde aus Pjöngjang: Nordkorea feuert Langstreckenrakete ab

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut einen Raketentest durchgeführt. Die Rakete sei am Samstag in der Nähe der Hauptstadt Pjöngjang abgeschossen worden und dann etwa 900 Kilometer Richtung Japanisches Meers geflogen.

Dem südkoreanischen Generalstab zufolge handelte es sich um eine ballistische Langstreckenrakete, die auch atomare Sprengköpfe tragen könnte. Solche Tests sind dem kommunistisch regierten, international weitgehend isolierten Nordkorea durch UN-Beschlüsse verboten. Südkoreas Generalstab warf dem Nachbarland eine "schwerwiegende Provokation" vor.

Nordkorea startete die Rakete nur einen Tag nach Warnungen an die Adresse der USA und Südkoreas. Beide Länder planen für den kommenden Monat gemeinsame Militärübungen, was Nordkorea bereits zu Drohungen veranlasste.

Rakete landete innerhalb Japans exklusiver Wirtschaftszone im Wasser

Die USA verurteilten den Raketentest am Samstag scharf. Obwohl er keine unmittelbare Bedrohung für die USA oder ihre Alliierten dargestellt habe, erhöhe er unnötig die Spannungen in der Region, sagte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der US-Regierung.

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida sagte nach Berichten der Nachrichtenagentur Kyodo, dass die Rakete vermutlich innerhalb der exklusiven Wirtschaftszone des Landes ins Meer gefallen sei. Das Gebiet umfasst eine 200-Meilen-Zone vor der Küste.

Der neue Waffentest war der erste Test einer ballistischen Rakete seit Anfang Januar. Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hat seit vergangenem Jahr wieder an Brisanz gewonnen. Nordkorea erhöhte Umfang und Tempo seiner Raketentests. Südkorea und die USA nahmen ihre Manöver wieder voll auf.