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DSDS absolut zum Heulen: "So viele Tränen haben wir hier noch nie gesehen!"

Wahrlich: "Deutschland sucht den Superstar" (RTL) kann an die Substanz gehen. Drei Stunden zog sich das Halbfinale. Das war wohl auch für Dieter Bohlen - mit 66 nicht mehr der Jüngste - zu viel: In einem von den Kameras kaum eingefangenen Moment sank er auf die Knie. "Ich hatte einen Schwächeanfall", sagte der Pop-Titan. Ob's an den vielen Tränen in der Sendung lag?

HAMBURG, GERMANY - DECEMBER 09: Dieter Bohlen during the Facebook Christmas Concert on December 9, 2019 in Hamburg, Germany. (Photo by Franziska Krug/Getty Images for Facebook)
Dieter Bohlen hatte einen Schwächeanfall (Bild: Getty Images)

Entwarnung: Niemand muss sich um Dieter Bohlen, rein altersmäßig der Corona-Risikogruppe zuzurechnen, Sorgen machen. Der selbsternannte Pop-Titan ging freiwillig zu Boden - er huldigte seinem Liebling Ramon Kaselowsky-Roselly und überreichte ihm auf Knien die Bonus-CD. Da waren alle perplex: Bohlen am Boden? "Ja, ich hatte einen Schwächeanfall", gestand der Oberjuror.

Das lässt sich durchaus auch auf das eine oder andere Element des Halbfinales von DSDS beziehen!

Bevor es untergeht: Lydia Kelovitz (29), der "bunteste Vogel von DSDS", ist abgestürzt. "Österreichs verrücktester Schlager-Export", so Moderator Alexander Klaws, wurde von den Zuschauern rausgewählt. Dabei traf sie deutlich mehr Töne als Chiara D'Amico (18), mit der sie am Ende "am Wackeln" war. Chiara bestreitet nächste Woche mit Paulina Wagner (22), Joshua Tappe (25) und Ramon Kaselowsky-Roselly (26) das große Finale. Vorausgegangen waren drei lange Show-Stunden - mal laut, mal leise, dabei tränenreich wie nie!

Fans sauer über Songauswahl: "Mann, wird da geschoben!"

Über Geschmack kann, darf und soll man streiten. Was aber die Produzenten von DSDS veranlasste, Jubel während (!) der Live-Gesangsperformances einzuspielen, dürfte deren Geheimnis bleiben. Immerhin geht es doch darum, den Gesang der Talente zu beurteilen. Und der hatte es gegen den sonstigen Sound teilweise schon schwer genug.

DSDS: Florian Silbereisen wirft mit Unterhosen um sich

Zumindest bei der Hälfte der Lieder. Denn jedes Talent musste/durfte zweimal ran. Gemäß des Mottos "Laut und leise" stand ein Uptempo-Song und eine Ballade auf dem Programm. Und beim leisen Lied war das Klavier von Vocal-Coach André die einzige Begleitung der Kandidaten - bis auf den eingespielten Jubel.

Also ein flottes Stück und ein langsames pro Talent. Theoretisch. Praktisch durfte Schlagerkönig Ramon gleich zwei Nabelschieber performen. "Über sieben Brücken musst du gehen" (Karat, Peter Maffay) war die Ballade, die Monsterschnulze "Du hast ja Tränen in den Augen" (Bobby Solo, Costa Cordalis) wurde als "laute" Nummer verkauft. Laut war daran höchstens, wie die mangelnde Logik der Songauswahl zum Himmel schrie. Das fiel auch den Zuschauern auf: "Mann, wird da geschoben!", maulte einer bei Instagram. Ein anderer lieferte die vermeintliche Erklärung: "Ja, Dieters Schatzi darf das!"

DSDS absolut zum Heulen: Kandidaten (und Jurorin) flennen um die Wette

Wer das zum Heulen fand, der war bei DSDS gut aufgehoben! Denn das Kürzel stand diesmal für "Deutschland sucht den Superheuler", wie es ein User bei Instagram auf den Punkt brachte.

Das hat man davon, wenn man Kandidaten, die seit Wochen Corona-bedingt kaserniert sind und fern der Heimat und ihrer Lieben nur noch mit dem Lagerkoller kuscheln können, zu Balladen verdonnert! Chiara, Paulina, sogar der taffe Ramon - sie setzten schon bei den Proben die Kandidaten-Villa unter Wasser.

Ausgerechnet Joshua, der aufgrund seiner Geschichte eine Menge zum Heulen hätte, kam trockenen Auges aus der Nummer heraus. Und die taffe Lydia natürlich - für sie flennte Vocal Coach Juliette ("Ich bin so verdammt nah am Wasser gebaut.") Und, um es perfekt zu machen, weinte dann auch Jurorin Oana Nechiti - allerdings vor Mitgefühl für die heulende Paulina, der sie dann auch die Bonus-CD überreichte. Dieter Bohlen brachte es verblüfft auf den Punkt: "Ich glaube, so viele Tränen haben wir hier noch nie gesehen!"

DSDS: Wortgefecht zwischen Dieter Bohlen und Florian Silbereisen!

Apropos Jury. Die war richtig gut drauf. Bei dem gut gelaunten gegenseitigen Gedisse und Gefrotzle zwischen dem belebenden Neuzugang Florian "Ich erzähl euch mal nen Schwank aus meiner Karriere" Silbereisen und Dieter "Ich grätsch mal dazwischen" Bohlen auf der einen und Onkel Dieter und Neffe Pietro auf der anderen Seite konnte man die angespannte Gesamtlage und das deshalb natürlich fehlende Publikum glatt vergessen. Bis zur nächsten Tränenattacke, denn dann musste irgendwer wieder sagen: "Ich würd dich so gerne in den Arm nehmen, aber ich darf ja nicht."

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Die Jury-Scharmützel waren wirklich witzig. "Hättest du einen Song von meiner Band Klubbb3 gesungen, wäre es leichter gewesen", riet Florian der mit Helene Fischer überforderten Paulina. "Ja, aber die sollen ja GUTE Nummern singen", stichelte Bohlen.

Auch gegen seinen "Bro" Pietro teilte Dieter aus. Als Pietro auf seine Entwicklung seit seinem Sieg bei DSDS (2011) hinwies ("Damals habe ich mir in die Hosen geschissen, jetzt bin ich ein alter Hase geworden"), griff Diter zum verbalen Schrotgewehr: "Noch nie so'n dicken Hasen gesehen! Zeig mir mal nen Hasen mit 102 Kilo!"

Gefühl oder Gebrüll? Die DSDS-Jury ist uneins!

Die Laune und die Sprüche hui, die Urteile gerne mal uiuiui. Bei Paulinas Ballade "Leise" (Lea) erklärte Dieter noch lang und breit, dass bei einer Begleitung nur durchs Klavier "sehr viel Raum für die Stimme" bleibe. Bei Chiaras "Das Beste" (Silbermond) muss er ("Schöne Gefühle, schön gesungen, alles schön!") mit aller Macht woanders hin gehört haben, denn selbst das ungeschulte Zuschauerohr erkannte (notgedrungen), dass das Verhältnis zwischen getroffenen und versemmelten Töne höchstens bei 50:50 lag. Und das im Halbfinale der "besten Plattform im deutschen Showgeschäft" (Pietro Lombardi).

Auch darüber, ob Lydia bei ihrer Ballade "Million Reasons" (Lady Gaga) "Gefühl" oder "Gebrüll" zeigte, wurde gestritten. Die Jury-Meinung reichte von "finalwürdiger Auftritt" (Oana) bis zu "ich fand's hektisch und Gefühle hab ich nicht gespürt" (Pietro). "Egal", würde der Wendler singen: Der Paradiesvogel ist abgeschossen.

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Und sonst so? Ramon Roselly trug tatsächlich die rote Glücksunterhose, die ihm Florian Silbereisen letzte Woche schenkte. Aber nur in der Jackentasche: "Sie ist mir leider viel zu klein!". Und: Er vermachte Florian als Revanche einer seiner Buxen (Dieter: "Die ist an Florian ja so groß wie ein Kleid!"). Dafür fiel die Umsetzung von Florians Versprechen, einen bunten Glitzeranzug zu tragen spärlich aus. Immerhin brachte er bunte Jackets mit, in die sich die Jury dann auch stürzte - in Pietros Fall: zwängte!.

Erst Unterhosen-Special, dann Faschings-Nachklapp - bunt war das DSDS-Halbfinale auf jeden Fall.

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