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DSDS: Berührender Abschied von Kazim Akboga

DSDS: Berührender Abschied von Kazim Akboga

Eigentlich war es eine ganz normale Ausgabe von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) am Samstagabend. RTL präsentierte die übliche Mischung aus guten Sängern und schrägen Vögeln. Jury-Chef Dieter Bohlen brillierte mit seinen üblichen messerscharfen Analysen („Du bist groß und jung.“), Jurymitglied Shirin David trug wie immer ein vollständiges Drogeriemarkt-Sortiment an Make-up im Gesicht, Schlagersternchen Michelle lästerte über das Outfit einer 16-jährigen Kandidatin, beschränkt sich aber im weiteren Verlauf weitgehend auf dekoratives Herumsitzen und H.P. Baxxter zappelte sich durch die Sendung wie ein Achtklässler mit ADHS.

Am Ende wurde es dann ungewohnt ernst. DSDS nahm Abschied von Kazim Akboga. Der 34-jährige Sänger war am 9. Februar gestorben. Aufgewachsen war der türkischstämmige YouTube-Star in Schweinfurt, wo er mit seinen Eltern jahrelang einen Döner-Imbiss betrieb. Später machte er eine Ausbildung zum Fremdsprachenkorrespondenten und arbeitete als Werbetexter.

2015 begeisterte er ein Millionenpublikum. Mit dem Song „Is mir egal“ war Akboga in der Rolle eines rappenden Fahrscheinkontrolleurs der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) zu sehen. Mit dem Werbeclip gelang Kazim Akboga was vorher noch niemandem gelungen war – der BVG ein sympathisches und cooles Image zu verpassen. Die Botschaft: Kein Fahrgast, mag er auch noch so durchgeknallt sein, kann einen BVG-Kontrolleur aus der Ruhe bringen.

Mit einer anderen Version von „Is mir egal“ hatte er es zuvor bei DSDS versucht, einen Einzug in den Recall aber verpasst. Gestern zeigte RTL am Ende der Show einen Zusammenschnitt seines damaligen Auftritts. „Es hat mir Spaß gemacht“, sagt der sympathische Akboga, nachdem ihn die Jury verabschiedet hatte. Mit den Worten: „Lieber Kazim, du bist uns nicht egal!“, endete das knapp einminütige Video. Ein würdevoller Abschied.

Akbogas Mangerin, die vor wenigen Tagen die traurige Nachricht überbringen musste, hatte gebeten, mit Rücksicht auf seine Familie auf jegliche Diskussionen oder Kommentaren zu den Todesumständen zu verzichten.

Foto: Screenshot RTL