DHL verweigert Paket-Zustellung - Große Razzia in Problem-Hochhaus „Weißer Riese“ - jetzt werden Details bekannt

Die „Weißen Riesen“ sind in Duisburg längst Problem-Immobilien. Die DHL weigerte sich sogar, Pakete dort zuzustellen. Nun wollen die Behörden energischer durchgreifen - mit einer großangelegten Kontrolle.

Ordnungsamt und Polizei haben in einem Duisburger Problem-Hochhaus am Dienstag eine große Kontrolle durchgeführt. Auch Mitarbeiter der Ausländermeldestelle, der Stabsstelle für Sozialleistungsmissbrauch sowie des Jobcenters seien bei der Aktion im „Weißen Riesen“ beteiligt gewesen, teilte die Stadt mit.

„Ein guter Tag für den Rechtsstaat“

Die Kontrolleure seien von Tür zu Tür gegangen und hätten abgeglichen, wer dort offiziell gemeldet sei und wer wirklich dort lebe. Von den rund 1400 gemeldeten Bewohnern seien am Ende nur etwa 600 in dem Gebäude am Dienstagmorgen angetroffen worden. Zudem habe es laut „Bild“ 16 Festnahmen gegeben, 14 davon wegen illegalen Aufenthalts.

Die Ermittler richten nun auch den Fokus auf die Personen, die nicht in dem Hochhaus angetroffen wurden. Dabei geht es um mögliche Empfänger von Bürgergeld oder weiterer Sozialleistungen wie beispielsweise Kindergeld. Denn im „Weißen Riesen“ seien auch rund 300 Kinder gemeldet, von denen beim Zeitpunkt der Durchsuchung kaum welche anwesend waren. „Das war ein guter Tag für den Rechtsstaat“, zeigt sich Oberbürgermeister Sören Link (SPD) erfreut.

DHL weigerte sich, im „Weiße Riesen“ Pakete auszuliefern

Das Hochhaus im Stadtteil Homberg mit seinen 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken sorgt immer wieder für Negativ-Schlagzeilen. Zuletzt hatte sich die Logistikfirma DHL wochenlang geweigert, dort Pakete auszuliefern. Zusteller seien bedroht worden, hieß es von dem Bonner Konzern. Schließlich nahm DHL die Zustellung an einigen Tagen in der Woche wieder auf, ließ die Mitarbeiter aber von einem Sicherheitsdienst begleiten.

In dem Viertel gibt es mehrere Hochhäuser, die in den 1970er Jahren gebaut wurden. Diese „Weiße Riesen“ waren für die Duisburger Arbeiterschaft zunächst durchaus begehrte Wohnungen, im Laufe der Jahre verwahrlosten die Gebäude aber. Die Stadt Duisburg will das Problemviertel sanieren und die Lebensqualität erhöhen. Zwei der „Weißen Riesen“ wurden bereits dem Erdboden gleichgemacht, bei dem nächsten soll dies 2025 geschehen.