Dunja Hayali legt sich auf Facebook mit ihren Kritikern an

Macht sich mit ihrer direkten und liberalen Art nicht nur Freunde: Dunja Hayali. (Bild: Wenn)
Macht sich mit ihrer direkten und liberalen Art nicht nur Freunde: Dunja Hayali. (Bild: Wenn)

Am Freitag erschien “Haymatland”, das neue Buch von Dunja Hayali. In den sozialen Netzwerken muss sie sich seither jede Menge unsachliche Kritik gefallen lassen. Doch nun schießt die Fernsehmoderatorin auf ihrer Facebook-Seite zurück: Sie glaubt, den Grund für die Attacken ausgemacht zu haben.

Seit Jahren muss sich Dunja Hayali mit Rechten auseinandersetzen. Obwohl sie im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen ist und in ihrer Kindheit Messdienerin war, arbeiten sich Xeonophobe und “besorgte Bürger” immer wieder an der Abstammung der 46-Jährigen ab, denn ihre Eltern kamen aus dem Irak über die Zwischenstation Wien nach Deutschland.

Die Journalistin, die sich immer wieder kritisch mit rechten Phänomenen wie der AfD, den Identitären und Pegida auseinandersetzt, hat nun mit “Haymatland” ein Buch geschrieben, in dem es grob um die Themen Heimat, Deutschland und Kultur geht. Doch aus der rechten Ecke dröhnt es seit der Buchveröffentlichung – der Moderatorin schlagen im Netz Hass und Ablehnung entgegen.

Der Rundumschlag

Nun hat Hayali, der diesen Sommer das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde, in einem Facebook-Beitrag zurückgeschossen. Die giftigen Kommentare gegen sie und ihr Buch kann sie sich nur so erklären: ihre Kritiker und Gegner haben das Buch gar nicht gelesen. Hayali schreibt: “Bitte verschonen Sie mich und die, die Lust haben es zu lesen und sich wirklich mit dem Inhalt auseinanderzusetzen (herzlichen Dank dafür!), mit folgendem Unsinn.”

Dann listet sie typische Argumente ihrer Gegner auf, nur um diese gleich zu entkräften:

– “Hayali will mir meine Heimat schlechtreden“ (Nein. Im Gegenteil)
– “Hayali hasst Deutsche” (Nein. Alleine schon, weil ich als Deutsche schlicht so gar nicht zum Selbsthass neige)
– “Hayalis Integration ist misslungen” (Ich wusste gar nicht, dass ich mich in Deutschland als Deutsche integrieren muss?)
– “Hayali hat keine Heimat und will uns unsere wegnehmen!” (Äh… nein. Im Gegenteil)
– “Hayali findet den Begriff Heimat veraltet und will ihn abschaffen (etc.)!“”(Äh… nochmal nein)

Auf Amazon hat “Haymatland” acht Rezensionen. Die Kunden nehmen das Werk gemischt auf. So schreibt etwa ein Top-500-Rezensent in seiner 3-Sterne-Bewertung:

“Ich kann in dem Buch von DH Vielem durchaus zustimmen und sie ist mir, auch aufgrund ihrer Familiengeschichte, sympathischer geworden. Trotzdem weist die Argumentation eine deutlich sichtbare Schieflage auf, die bekannte Vorurteile weiter stützt. Es ist eine Spiegelung der ganzen Problematik unserer Gesellschaft, die dem Kult der allgültigen Toleranz das Wort redet, eine neue Religion, die säkular und überhumanistisch daherkommt.”

Andere Amazon-Kunden gaben dem Buch lediglich einen Stern (“Gutmenschin”, “Total misslungen”) oder auch fünf Sterne (“Toll geschrieben”, “Ein Buch zur Zeit”).

Hayali wurde bereits mehrfach geehrt

In dem Buch schildert Hayali unter anderem Anfeindungen, die ihr in der Vergangenheit entgegenschlugen. Sie schreibt: “Man verändert sich innerlich, wenn man ständig als Höhlenbewohnerin oder Schlimmeres bezeichnet wird. Es macht was mit einem, wenn man aufgefordert wird, sich bitte von Muslimen im Irak vergewaltigen zu lassen, damit man endlich mal weiß, was Deutschland für ein tolles Land sei.”

2016 wurde Dunja Hayali für ihr herausragendes Engagement im “ZDF-Morgenmagazin” sowie im “ZDF-Donnerstalk” die “Goldene Kamera” verliehen. Bei der Entgegennahme des Preises sorgte sie mit einer bewegenden Rede zum Flüchtlingsthema für großes Aufsehen.

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