Dyson Airblade in der Kritik: Doch nicht so hygienisch?

Eigentlich galt der Dyson Airblade bisher als ausgesprochen hygienisch. Das behauptete nicht nur die Herstellerfirma selbst, sondern sogar offizielle Vertreter europäischer Gesundheitsbehörden. Angeblich filtere der Händetrockner 99,9 Prozent aller Bakterien aus der Luft heraus, die er mit großem Druck ausstößt. Doch eine neue Studie der University of Westminster scheint das genaue Gegenteil zu belegen: Bei sogenannten Jet-Händetrocknern wie dem Dyson Airblade handelt es sich offenbar um wahre Bakterienschleudern.

Die Forscher hatten sich Einweghandschuhe angezogen und sich daraufhin die Hände in einer speziellen Lösung gewaschen, die mit sogenannten Bakteriophagen versetzt war. Anschließend trockneten sie ihre Hände entweder mit einem Händetrockner – darunter auch der Dyson Airblade – oder mit Papierhandtüchern. Die Ergebnisse ihrer Untersuchungen veröffentlichten die Forscher im “Journal of Applied Microbiology” – und sie geben Anlass zur Besorgnis.

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Laut der aktuellen Studie verteilen fortschrittliche Jet-Dryer wie der Dyson Airblade bis zu 60-mal mehr Viren im Raum als andere Händetrockner und sogar 1.300-mal so viele Viren wie Papierhandtücher. Auch die Distanz, über die diese Hochleistungsgeräte die Keime im Raum verteilen, ist mit bis zu drei Metern wesentlich größer als bei anderen Händetrocknern (75 Zentimeter) und Papierhandtüchern (25 Zentimeter).

“Wenn Sie sich das nächste Mal die Hände in einer öffentlichen Toilette von einem elektrischen Händetrockner trocken pusten lassen, könnte es sein, dass sie dabei Bakterien verbreiten, ohne es zu merken”, erklärt Mark Wilcox, der bereits 2014 an einer Studie mitgewirkt hatte, die ein sehr ähnliches Ergebnis erzielte, wie die aktuelle Veröffentlichung. “Und vielleicht werden sie auch mit Keimen von den Händen anderer Leute bombardiert.”

Dyson selbst scheint solche Studien oft als eine Art Propaganda der Papierhandtücherindustrie abzutun. Forscher betonen aber, dass alle Wege, sich die Hände abzutrocknen, in gewisser Weise mit Keimen belastet seien – und dass die Menschen sich dessen bewusst werden müssen.

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