E-Auto-Fahrer stecken im Ladestau fest: Häufige Fehler sorgen für Verzögerungen

Kennen Sie das auch? Sie stehen an einer öffentlichen Ladestation und warten vergeblich darauf, Ihr E-Auto aufzuladen. Der Grund für die Verzögerung: Blockierer begehen einen entscheidenden Fehler.

Falsches Verhalten an Ladestationen führt immer wieder zu Ärger. Ein aktueller Vorfall an einer Ionity-Station in Albaret-Sainte-Marie, Südfrankreich, zeigt das Problem deutlich. Der niederländische E-Mobility-Fan Felix Hamer dokumentierte auf X (ehemals Twitter), wie einige Fahrer ihre E-Autos bis zur vollen Kapazität aufladen, obwohl die Station stark ausgelastet ist und andere bereits auf einen freien Anschluss warten.

"Es ist voll. Leute warten", bemerkt Hamer in seinem Video, in dem er mehrere Autos, darunter einen BMW iX2, an den Ladepunkten der Station aufnimmt. "Dieser Typ lädt einfach bis 100 Prozent und ist nicht mal hier."

Beitrag auf twitter ansehen

Ladeinfrastruktur ineffektiv genutzt

Um die Ladeinfrastruktur optimal zu nutzen, sollten Fahrer wissen, dass eine AC-Ladestation mit 22 kW Ladeleistung die Ladezeit erheblich verkürzt im Vergleich zu einer Standard-Wallbox mit 11 kW. Zum Beispiel benötigt ein BMW iX2 an einer 11-kW-Wallbox rund 6,5 Stunden für eine vollständige Ladung.

An einer 22-kW-AC-Ladesäule reduziert sich diese Zeit auf etwa 3,75 Stunden. Daher ist es entscheidend, die verfügbare Ladeleistung effizient zu nutzen und die Ladezeiten entsprechend zu planen.

Verhalten an Ladestationen

In Zeiten hoher Auslastung ist es entscheidend, an Ladestationen Platz für andere Fahrzeuge zu schaffen und das Auto nur bis zu 80 Prozent aufzuladen. Dies entspricht dem Prinzip, das auch an stark frequentierten Tankstellen gilt, wo niemand länger als nötig an der Zapfsäule verweilt. Doch nicht alle E-Autofahrer halten sich an diese Höflichkeitsregel.

Um solches Verhalten zu verhindern, führen viele Anbieter von Ladestationen Blockiergebühren ein. Besonders streng ist der niederländische Anbieter Allego, der seit dem 1. Juli eine Gebühr von fast 25 Cent pro Minute erhebt, wenn die Ladezeit 45 Minuten überschreitet. Dies bedeutet, dass ein Fahrer, der sein Fahrzeug eine Stunde länger als nötig an der Station stehen lässt, fast 15 Euro zahlen muss. Diese Regelung soll sicherstellen, dass alle E-Autofahrer fairen Zugang zu den Ladesäulen erhalten.

Tesla verschärft Regeln für Supercharger-Stationen

Tesla verfolgt bei seinen Supercharger-Stationen eine konsequente Strategie: Laut dem US-Hersteller sollten Fahrzeuge nicht länger als nötig an den Ladepunkten verweilen, ähnlich wie an traditionellen Tankstellen: "Ein Kunde würde niemals ein Fahrzeug an einer Tankstelle an der Zapfsäule stehen lassen, und das Gleiche gilt auch für den Supercharger."

Unabhängig von den Gebühren sollten E-Autofahrer jedoch stets darauf achten, die Ladezeiten zu minimieren, um den steigenden Anforderungen an die Ladeinfrastruktur gerecht zu werden. Das ist nicht nur eine Frage des respektvollen Umgangs, sondern auch eine notwendige Maßnahme, um den wachsenden Bedarf effizient zu decken.

Mehr Infos rund um E-Mobilität

Abonnieren Sie den WhatsApp-Kanal "E-Autos, E-Roller und E-Motorräder: Tests & News" und verpassen Sie nie wieder die aktuellsten Nachrichten, Tests, und Kaufberatungen rund um E-Autos, Förderungen, Zubehör und Verkehr.


Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.