E-Auto parken und laden im Hochsommer: Wie gefährlich ist das für den Akku?

Bei eisigen Temperaturen verlieren ältere E-Autos oft Reichweite. Doch was passiert bei sommerlicher Hitze? EFAHRER.com klärt auf, ob hohe Temperaturen Ihrem Akku gefährlich werden können.

Bei sommerlichen Temperaturen fragen sich viele E-Auto-Besitzer, ob ihr Akku durch die Hitze Schaden nehmen könnte. Im Winter sind Reichweitenverluste durch extreme Kälte bekannt, aber was passiert bei hohen Temperaturen?

E-Autos müssen bei Hitze mehr leisten, um sowohl die Batterie als auch die Fahrzeuginsassen zu kühlen. Bei Temperaturen bis 30 Grad Celsius ist der Einfluss auf die Reichweite minimal. Allerdings hat extreme Hitze eine andere Wirkung: Sie beschleunigt die Bewegung der Ionen in der Lithium-Ionen-Batterie und damit die Alterung des Akkus. Das Schlüsselwort hier ist "extreme Hitze". Auch beim Schnellladen bewegen sich die Ionen schneller, was die Batterie nicht dauerhaft schädigt. Wie schlimm ist also die sommerliche Hitze wirklich für Ihren E-Auto-Akku?

Hohe Sommertemperaturen: Kein Problem für moderne E-Autos

Moderne E-Autos sind bestens gegen sommerliche Temperaturen gewappnet, da sie über eine ausgeklügelte Temperaturkontrolle für ihre Antriebsbatterie verfügen. Diese sorgt dafür, dass der Akku beim Laden kühl bleibt und nicht überhitzt. Dank der Positionierung im Unterboden bleibt der Akku zudem vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt.

Das US-Unternehmen Recurrent, bekannt für seine Batterie-Gesundheitsanalysen für E-Auto-Käufer und -Verkäufer, hat beeindruckende Daten vorgelegt, die zeigen, dass Hitze E-Autos kaum etwas anhaben kann. Laut Recurrent verlieren E-Autos bei Temperaturen bis zu 32 Grad Celsius lediglich 2 bis 5 Prozent ihrer Reichweite – ein kaum spürbarer Verlust für die meisten Fahrer.

Spannend wird es bei extremer Hitze: Analysen von 7.500 Fahrzeugen zeigen, dass bei Temperaturen über 35 Grad Celsius die Reichweite um 20 bis 30 Kilometer schrumpfen kann. Warum genau das passiert, bleibt unklar, da Recurrent in seiner Untersuchung weder Fahrverhalten noch Gelände oder Innenraumtemperaturen berücksichtigt hat. Zudem basieren diese Angaben auf "extrem begrenzten Daten", wie das Unternehmen betont.

Zwei Hitze-Szenarien, die der Batterie ernsthaft schaden könnten

Moderne E-Autos verlieren bei extremer Hitze etwas an Reichweite, doch sobald die Temperaturen sinken, erholt sich die Batterie schnell. Dank eines robusten Wärmemanagementsystems sind moderne Elektroautos gut gegen hohe Temperaturen geschützt.

Allerdings gibt es zwei Szenarien, in denen Hitze der Batterie schaden könnte:

  1. Längerer Stillstand bei hohen Temperaturen und niedrigem Ladestand: Wenn ein E-Auto im Sommer bei extrem hohen Temperaturen und einem sehr niedrigen Ladestand längere Zeit abgestellt wird, könnte das Wärmemanagementsystem ausfallen, da kein Strom mehr zur Verfügung steht. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Fahrzeug an einer Ladestation angeschlossen zu lassen, selbst wenn es nicht lädt. So kann das System Strom aus dem Netz ziehen. Auch ein Ladestand von etwa 10 Prozent reicht meist aus, um das Wärmemanagement über längere Zeit aufrechtzuerhalten.

  2. Langfristiges Parken in extremer Hitze: Wochenlanges Stehenlassen in extremer Hitze, beispielsweise während eines Sommerurlaubs am Flughafen, kann der Batterie schaden. Parken im Schatten oder in klimatisierten Räumen ist hier ideal. Eine Woche in der Sonne sollte jedoch kein Problem darstellen.

Scott Case, Mitbegründer und Geschäftsführer von Recurrent, warnt gegenüber Bloomberg: "Der schlimmste Fall ist ein Auto, das den ganzen Sommer über in einer unklimatisierten Garage in Phoenix steht, ohne an die Steckdose angeschlossen zu sein. Das wird die Batterie sehr schnell kochen. Wenn das Auto an die Steckdose angeschlossen ist, kann es die Ladeenergie nutzen, um die Batterie zu kühlen."

Ein wichtiger Hinweis für Besitzer älterer Elektroautos: Einige Modelle, wie die erste Generation des Nissan Leaf, verfügen nicht über eine integrierte Batterietemperierung. In besonders heißen Regionen können die Batterien dieser Fahrzeuge daher erheblich unter den hohen Temperaturen leiden.

Mehr Infos rund um E-Mobilität

Abonnieren Sie den WhatsApp-Kanal "E-Autos, E-Roller und E-Motorräder: Tests & News" und verpassen Sie nie wieder die aktuellsten Nachrichten, Tests, und Kaufberatungen rund um E-Autos, Förderungen, Zubehör und Verkehr.


Dieser Artikel kann Partnerlinks enthalten, von denen Yahoo und/oder der Herausgeber möglicherweise eine Provision erhält, wenn Sie über diese Links ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben.