E-Mobilität - Bund will Kauf von E-Autos als Dienstwagen fördern

Der Absatz von E-Autos sinkt, die Ampel will reagieren.<span class="copyright">Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa</span>
Der Absatz von E-Autos sinkt, die Ampel will reagieren.Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Nach dem Stopp der staatlichen Förderung ist der Absatz von Elektroautos eingebrochen. Dazu kommt, dass die Lage deutscher Hersteller angespannt ist. Das jüngste Beispiel ist VW. Was die Regierung plant.

Die Bundesregierung plant eine staatliche Unterstützung, um den Absatz von Elektroautos wieder anzukurbeln. Konkret geht es um stärkere steuerliche Anreize für E-Autos als Dienstwagen. Das Kabinett will die geplanten Maßnahmen noch am heutigen Mittwoch (4. September) auf den Weg bringen.

In dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Gesetzentwurf heißt es, die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität in Deutschland deutlich voranzubringen. „Für eine erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels bedarf es auch weitreichender steuerlicher Maßnahmen.“

E-Auto-Absatz bricht 2024 um gut 20 Prozent ein

Laut Daten von Statista wurden 2023 in Deutschland 524.219 E-Autos verkauft. Im Zeitraum Januar mit Juli 2024 waren es noch 214.887 E-Autos. Das waren gut 20 Prozent weniger als im Vorjahr, als rund 268.900 reine Stromer neu zugelassen wurden.

Grund dafür war der Stopp der staatlichen Förderung. Die Bundesregierung hatte den sogenannten Umweltbonus im Dezember abrupt beendet. Grund waren Sparzwänge im Haushalt.

Ampel plant wohl Sonder-Abschreibung rückwirkend zum 1.7.2024

Im Juli diesen Jahres verständigte sich die Ampel-Koalition im Zuge der Haushaltsverhandlungen auf eine „Wachstumsinitiative“. Eine der Maßnahmen ist die steuerliche Förderung von E-Autos als Dienstwagen.

Konkret geht es darum: Für Unternehmen soll rückwirkend zum 1. Juli 2024 eine Sonder-Abschreibung für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge eingeführt werden. Außerdem soll bei der Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge der sogenannte Deckel für den Brutto-Listenpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben werden.

Regierung will E-Mobilität stärken

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte bereits von einem Schub gesprochen, um die Nachfrage nach E-Mobilität wieder hochzuziehen. Er erwarte einen „Nachfrage-Push“. Dienstwagen spielen eine wichtige Rolle auch für den Gebrauchtwagenmarkt, weil sie vergleichsweise kurze Zeit gehalten werden.

Im Gesetzentwurf heißt es zu den geplanten neuen Maßnahmen, damit würden „deutliche steuerliche Anreize„ insbesondere für den Markthochlauf der Elektromobilität im betrieblichen Bereich gesetzt. Die Regelung umfasse ausschließlich neu angeschaffte, rein elektrisch betriebene Fahrzeuge. Sie soll für Anschaffungen im Zeitraum von Juli 2024 bis Dezember 2028 befristet eingeführt werden. „Die temporäre Begrenzung setzt Anreize für zügige Investitionsentscheidungen.“

Kosten für den Staat

Die Steuermindereinnahmen werden im Gesetzentwurf für das Jahr 2024 als geringfügig bezeichnet. Im Jahr 2025 werden die Steuermindereinnahmen auf 480 Millionen Euro beziffert, sie sollen bis 2028 auf 540 Millionen Euro steigen.

VW denkt wegen E-Auto-Flaute sogar über Werkschließung nach

Zahlreiche deutsche Autohersteller kämpfen mit schwachen E-Auto-Absatzzahlen. Der Volkswagen-Konzern sorgte jüngst für Aufsehen, weil er Werkschließungen in Deutschland nicht mehr ausschließt. Das wäre die erste Maßnahme dieser Art seit Jahrzehnten. Am heutigen Mittwoch will der VW-Vorstand den Mitarbeitern seine Pläne vorstellen.