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EA erntet Shitstorm: Kinder als Zielgruppe für Premiumwährung und FUT Packs

Von Mark Meier

Der Release von FIFA21 steht kurz (6. Oktober) bevor und EA ist dabei kräftig die Werbetrommel zu rühren. Nutzer auf den sozialen Medien haben nun allerdings Bilder gepostet, die eine Werbeanzeige in einem Magazin eines großen Spielwarenhändlers zeigen sollen.

Schritt für Schritt zum Ultimate Team – mit FIFA Points

Es ist heutzutage sicherlich nicht sonderlich kontrovers ein Videospiel in einer Zeitschrift zu bewerben, deren Zielgruppe Kinder sind. Als der User "AllFifaMistakes" auf Twitter am 26. September ein Bild der besagten Anzeige postet, ist sich die Community jedoch einig: Werbung für die Premiumwährung "FIFA Points" und für Spielmechaniken, die Glücksspiel ähneln haben in einem Magazin für Kinder nichts verloren.

Die Anzeige, die aus einem Magazin des international tätigen Spielwarenhändlers "Smyths Toys" stammt, beinhaltet eine Schritt für Schritt-Anleitung zum Dreamteam – Schritt zwei ist das Öffnen der Packs mithilfe von FIFA Points, also der Premiumwährung von FIFA, die man nur mit echtem Geld kaufen kann.

EA moralisch fragwürdig: Kinder als Zielgruppe für Ingame-Käufe

Unabhängig von der persönlichen Meinung zu Lootboxen und anderen kontroversen Ingame-Käufen, ist sich die Community doch durchaus einig, dass das, von EA an den Tag gelegte, Marketingverhalten auf wenig Gegenliebe in der Community trifft. Es ist auch kein Geheimnis, dass Kinder leichter mit psychologischen Tricks beeinflussbar sind, als es bei den meisten Erwachsenen der Fall ist. Ein Fallbeispiel aus dem Alltag: nahezu jeder kennt die Szenen an der Supermarktkasse, an der Kinder ihre Eltern oft überreden wollen, ihnen Süßigkeiten zu kaufen, die dort nicht rein zufällig platziert sind.

Ähnliche Szenen spielen sich wohl bald in den Kinderzimmern vor den Spielekonsolen ab, wenn sie das nicht sowieso schon tun – denn wie Twitteruser "StoneoLFC" unter dem Tweet von User "AllFifaMistakes" anmerkt, gibt es diese Art von Werbung schon mindestens seit FIFA 20. Man sollte sich bei EA daher die Frage stellen, ob man die zusätzlichen Einnahmen so generieren will und dabei in Kauf nimmt, verantwortlich dafür zu sein, junge Menschen schon früh mit einer Form von Glücksspiel zu konfrontieren.

Ultimate Team Packs und FIFA Points: kluges Geschäftsmodell oder verstecktes Glücksspiel?

Die Diskussion, ob Lootboxen wie FUT Packs nun Glücksspiel sind oder nicht, ist in den vergangenen Jahren ausführlich geführt worden. Alle Argumente für und wider aufzuführen, würde den Rahmen eines Artikels sprengen. Es ist jedoch Fakt, dass es in FIFA die Möglichkeit gibt, mit echtem Geld über den Umweg der FIFA Points FUT Packs zu kaufen. Natürlich ohne vorher zu wissen, ob die Investition sich lohnen wird, also ob man seltene Spieler zieht, oder nicht.

Weder die Spielmechanik der Lootboxen ist neu, noch sind es die langen Diskussionen darüber. Nicht zuletzt diese Art der Werbung stößt einigen Spielern sauer auf, auch das Geschäftsmodell dahinter – nämlich der zunehmende Fokus auf Ultimate Team Modi und damit Mikrotransaktionen – sorgt ebenfalls für Spannungen innerhalb der Community.