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Ebola-Kranker auf Isolierstation in Frankfurter Klinik

Feuerwehrleute und Ärzte in Schutzanzügen begleiteten die Ankunft des Ebola-Patienten. Foto: Boris Roessler

Mit einem nächtlichen Ambulanzflug ist ein zweiter Ebola-Kranker nach Deutschland gebracht worden. Die Maschine mit dem Mitarbeiter einer Hilfsorganisation landete am frühen Morgen auf dem Frankfurter Flughafen.

Der Mann wurde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in die Isolierstation der Universitätsklinik gebracht. Ende August war bereits ein Ebola-Patient aus Westafrika in der Uniklinik in Hamburg-Eppendorf behandelt worden. Unterdessen geht in den USA die Suche nach Menschen weiter, die Kontakt zu einem Ebola-Kranken hatten.

Nach der Landung in Frankfurt herrschten strenge Sicherheitsmaßnahmen. Feuerwehr und Polizei eskortierten das Spezialfahrzeug, mit dem der Kranke zur Klinik transportiert wurde. Am rückwärtigen Eingang der Isolierstation begleiteten ihn mehrere Helfer in Ganzkörper-Schutzanzügen.

Angaben zur Nationalität des Mannes und zu seinem Einsatz im Ebola-Epidemiegebiet gab es zunächst nicht. Im Laufe des Freitags sollten aber Einzelheiten mitgeteilt werden. Am Donnerstag hatten die Organisatoren des Flugs lange gebangt, ob der Zustand des Patienten überhaupt einen Transport nach Deutschland zulassen würde.

Im US-Bundesstaat Texas wird derzeit ein Mann behandelt, der sich in Afrika mit Ebola infiziert hatte und dann auf der Reise in die USA erkrankte. Die US-Gesundheitsbehörden versuchen mit allen Mitteln, die Gefahr einzudämmen. Hunderte Mediziner sind unterwegs, um Kontaktpersonen des Mannes zu finden, zu untersuchen und wenn nötig zu isolieren. Vier Menschen sind in Quarantäne, und die Gesundheitsbehörde CDC kann weitere Erkrankungen nicht ausschließen.

«Es kann weitere Fälle geben, aber es wird keine Ausbreitung geben», sagte der Chef der Behörde CDC, Tom Frieden. Etwa 100 Menschen aus dem Umfeld des Kranken sollen untersucht werden.

In Liberia habe der Mann keine Symptome gezeigt. «Er wurde vor seiner Abreise untersucht und hatte eine Körpertemperatur von 36,3 Grad, also ganz normal. Er hat auch während der Reise keinerlei Symptome gezeigt.» Erst nach Tagen habe er Fieber bekommen. Den Zustand des Mannes bezeichnete er als «nach wie vor ernst».

Dem Mann droht Ärger, wenn er nach Hause kommt. Die liberianische Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf sagte in einem Interview des kanadischen Senders CBC, sie sei «sehr verärgert» darüber, dass der Mann in dem Bewusstsein in die USA gereist sei, zuvor Kontakt mit Ebola-Infizierten gehabt zu haben. Dies sei unentschuldbar. CNN sagte sie, sie wolle mit Rechtsanwälten besprechen, was zu tun sei, wenn er wieder nach Hause komme. Medienberichten zufolge hatte er einer todkranken Frau in ein Taxi geholfen und sich offenbar dabei infiziert.

Nach Angaben von David Lakey von den Gesundheitsbehörden in Texas sind derzeit vier Menschen unter Quarantäne. «Sie zeigen keine Symptome, sie haben kein Fieber, und alle sind wohlauf. Aber wir müssen sie beobachten, das gebietet die Gefährlichkeit der Krankheit.» Der Kranke sei sehr gut betreut und sehr gut isoliert. «Wir werden dafür sorgen, dass niemand dem Erreger ausgesetzt wird.» Auch Frieden zeigte sich zuversichtlich: «Wir haben sehr viel Erfahrungen mit Epidemien, und wir können schnell reagieren.»

Wie NBC News derweil mitteilte, erkrankte ein in Liberia für den US-Sender arbeitender Kameramann an Ebola. Der aus den USA stammende Freiberufler werde zur Behandlung in die Vereinigten Staaten gebracht, hieß es. NBC News zufolge war der Mann am Dienstag für Dreharbeiten in der Hauptstadt Monrovia engagiert worden. Die übrigen NBC-Mitarbeiter würden ebenfalls in die USA ausgeflogen und dort zunächst für drei Wochen unter Quarantäne gestellt, teilte die Chefin des Senders, Deborah Turness, mit. Liberia gehört zu den am stärksten von der Ebola-Epidemie in Westafrika betroffenen Länder.

CDC zu Ebola