Ehemalige Premierministerin von Bangladesh - Warum Hasinas Flucht Indien in eine diplomatische Zwickmühle bringt
Indien war der größte Verbündete der gestürzten Premierministerin Sheikh Hasina. Nun steht Neu-Delhi vor der Herausforderung, mit der neuen Regierung in Bangladesh umzugehen.
Die kürzlich gestürzte Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, hält sich seit ihrer Ausreise aus Dhaka in Indien auf. Hasina war nach massiven Demonstrationen nach Indien geflohen. Der „Guardian“ berichtet, dass die Flucht Hasinas, die Indien als engsten Verbündeten betrachtete, nun zu diplomatischen Spannungen führt.
Laut „BBC“ ist es ihr bisher nicht gelungen, Asyl in Großbritannien, den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten zu erhalten. Ihr Verbleib in Indien stellt Delhi vor Herausforderungen im Umgang mit der neuen Übergangsregierung in Bangladesch, da Indien und Bangladesch strategische Partner sind und eine lange gemeinsame Grenze teilen. Hasinas Partei hatte während ihrer 15-jährigen Amtszeit für gute Handelsbeziehungen zwischen den Ländern gesorgt.
Forderungen nach Auslieferung mehren sich
Der Chef der Übergangsregierung Muhammad Yunus plant umfangreiche Reformen. Die Forderungen nach Hasinas Auslieferung mehren sich, wie „Guardian“ berichtet. Laut „BBC“ raten Experten, dass Indien gute Beziehungen zur Übergangsregierung in Bangladesch pflegen sollte, um politische und wirtschaftliche Rückschläge zu vermeiden. Premierminister Narendra Modi hat bereits Kontakt zum neuen Führer Muhammad Yunus aufgenommen.
Laut dem „Guardian“ wurde Hasina bereits einmal, im Jahr 1975, in Indien Zuflucht gewährt, nachdem ihr Vater, der Freiheitskämpfer Sheikh Mujibur Rahman, ermordet worden war. Sie lebte über sechs Jahre im Exil in Indien, zusammen mit ihrem Ehemann und ihren Kindern, bevor sie 1981 nach Bangladesch zurückkehrte.