Ehemaliger Banktresor: Ankleideraum in Geschäft wird für junge Kundin zur Falle

Ein New Yorker Bekleidungsgeschäft ist in eine ehemalige Bank gezogen – und hat aus dem Tresor Umkleidekabinen gemacht. Darin wurde diese Woche aus Versehen eine Kundin gesperrt. Die Feuerwehr musste anrücken und zum Panzerknacker werden.

Glücklich gerettet. Das Mädchen in rosa wurde von der Feuerwehr aus einem ehemaligen Tresor befreit (Bild: Port Jefferson Fire Department/Screenshot)
Glücklich gerettet. Das Mädchen in rosa wurde von der Feuerwehr aus einem ehemaligen Tresor befreit (Bild: Port Jefferson Fire Department/Screenshot)

Die New Yorker Feuerwehr musste am Donnerstag zu einem ungewöhnlichen Einsatz ausrücken. Gerufen wurde sie in ein Bekleidungsgeschäft nach Port Jefferson, weil sich dort eine 14-jährige Kundin in der Umkleidekabine eingeschlossen hatte.

Was in den meisten Fällen schnell und mit leichtem Gerät erledigt worden wäre, stellte sich bei Ankunft als schwerwiegendes Problem dar. Denn das Geschäft befindet sich in einer ehemaligen Bank – und die Umkleidekabine im Tresor.

Zum Glück gibt es eine Belüftungsanlage

Wie unter anderem das Regionalmedium News12 berichtet, begann das Unglück mit einem eigentlich harmlosen Streich des siebenjährigen Bruders. Der wollte seiner älteren Schwester einen Schrecken einjagen und schloss die Tresortür hinter ihr. Ohne zu ahnen, dass diese sich nicht mehr öffnen würde.

Mitarbeiter*innen des Geschäfts wählten sofort den Notruf, als sie das Problem erkannten. Nach nur wenigen Minuten traf die Feuerwehr ein – insgesamt waren an dem Einsatz über 60 Einsatzkräfte beteiligt, darunter medizinisches Personal, Feuerwehren und Polizei.

Die Feuerwehrleute befreiten das Mädchen durch ein Loch in der Wand des Tresors (Screenshot: Facebook/Port Jefferson Fire Department)
Die Feuerwehrleute befreiten das Mädchen durch ein Loch in der Wand des Tresors (Screenshot: Facebook/Port Jefferson Fire Department)

Vor Ort berechneten sie zunächst, wie viel Luft dem eingeschlossenen Mädchen zum Atmen bleiben würde. Zu ihrem Glück aber gab es eine Belüftungsanlage, die Sauerstoff in den Tresor pumpte.

Als nächstes musste entschieden werden, ob der beste Weg durch die Tür oder die Wand des Tresors führte – die Feuerwahr nahm die Wand. Rund 30 Zentimeter dicker Beton und Stahl.

Bohraufsätze verschleißen schnell

Wie der Einsatzleiter Steve Erland im Nachhinein in einem Interview mit ABC7 erklärte, wollte er sich aber vor dem geplanten Durchbruch noch den Innenraum des Tresors ansehen. Er videotelefonierte dazu mit dem eingeschlossenen Mädchen und schaute sich via Handy alles ganz genau an.

Dann ging es los: „Wir haben mit einem Bohrhammer die Wand bearbeitet und mit der Jaw of Life (Anm. d. Red.: eine hydraulisch betriebene Schneidezange). Eigentlich haben wir so ziemlich jedes Werkzeug eingesetzt, das wir in unserem Fahrzeug dabeihatten.“

Zwischenzeitlich musste Erland sogar neue Bohraufsätze von einem nahen Werkzeughandel besorgen, weil an der Tresorwand alle mitgebrachten schnell verschlissen waren.

90 Minuten lang bearbeiteten die Einsatzkräfte so die Wand, bis sie endlich durchbrachen und das Mädchen unverletzt und erleichtert befreien konnten. Von dem Moment hat eine der Feuerwehren auch ein kurzes Video auf Facebook veröffentlicht.

Dabei steht: „Großartige Arbeit von allen Beteiligten. Glücklicherweise konnten wir das Mädchen sicher bergen.“ Das war seinen Retter*innen so dankbar, dass sie im noch ein Gruppenfoto aufnahmen.

Video: Mit Arm im Lenkrad steckengeblieben - Feuerwehr rückt mit Gleitmittel an