Ehrenamt: Die Berliner Tafel sucht mehr als 50 neue Helfer

Vor allem braucht die soziale Einrichtung Helfer, die Lebensmittel ausgeben und sortieren, aber auch Transport-Fahrer.

Um Hilfsbedürftige in Berlin zu versorgen, fehlen der Berliner Tafel Ehrenamtliche, die sich um den Transport und die Ausgabe von Lebensmittelspenden kümmern. Benötigt würden mehr als 50 zusätzliche Unterstützer etwa an den "Laib und Seele"-Ausgabestellen, wie die Organisation der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

"Viele der Helfer haben schon vor über zehn Jahren angefangen", sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Antje Trölsch. "Sie sind alt, haben Rückenschmerzen und können einfach nicht mehr." Deshalb sei die Tafel auf der Suche nach Nachwuchs. Gefragt seien Menschen, die zum Engagement über einen längeren Zeitraum bereit sind.

Vor allem bräuchte die soziale Einrichtung Helfer, die Lebensmittel ausgeben und sortieren, aber auch Fahrer, die mit einem Kleintransporter Waren von Märkten abholen und zu den Ausgabenstellen bringen. In den Bezirken Reinickendorf, Spandau, Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf werden die Helfer am dringendsten gesucht.

In Lichtenberg fehlt außerdem eine Unterstützung für Büroarbeiten und in Tempelhof-Schöneberg ein Koordinator, der bei der Organisation täglicher Abläufe hilft.

Die insgesamt 45 "Laib und Seele"-Ausgabestellen sind ein Gemeinschaftsprojekt von Tafel, Kirchen und Rundfunk Berlin-Brandenburg. Sie erreichen im Monat etwa 50 000 bedürftige Menschen. Die Berliner Tafel beliefert zudem mehr als 300 soziale Einrichtungen mit Lebensmittelspenden.

Bundespräsident Gauck besucht Bahnhofsmission

Hoher Besuch in der Bahnhofsmission am Berliner Bahnhof Zoo. Bundespräsident Joachim Gauck gab sich am Mittwoch in der deutschen Hauptstadt sehr menschennah und bodenständig. Zu seinen Motiven für diese Zusammenkunft äußerte sich das deutsche Staatoberhaupt wie folgt: "Ich bin hierher in die Berliner Jebenstraße zur Bahnhofsmission gekommen, weil ich das Gefühl hatte, ich müsste Menschen, gerade in der Adventszeit, vor Weihnachten Dankeschön sagen. Dankeschön für engagierte Arbeit im sozialen Bereich und habe mir erzählen lassen, was hier geleistet wird für wohnungslose Menschen, für Menschen die in Not sind, denen es aus den unterschiedlichsten Gründen so schlecht geht, dass sie auf die Hilfe anderer angewiesen sind." Die Bahnhofsmission dient als Anlaufstelle für Hilfsbedürftige aller Art. Oft sind es Obdachlose, die hier einen Platz zum Aufwärmen, etwas zu Essen oder Kleidung bekommen können. Die Einrichtung bietet aber auch Hilfe bei Problemen auf Reisen und unterstützt Menschen mit psychischen oder sozialen Problemen. Gauck fand dann auch Worte der Dankbarkeit für alle Mitarbeiter: "Und zu erfahren, indem wir uns anderen Menschen zuwenden, selber auch Glückserfahrungen machen können, dass unser Leben reicher und sinnvoller wird, dies erfährt man, wenn man mit den Menschen hier spricht. Egal ob es ein Arzt von der Charité ist, eine Frau, die Unternehmerin ist oder ob es junge Studierende sind, die hier helfen und mit den Gästen, die hier unsere Unterstützung brauchen, zusammen kommen. Das ist ein bewegendes Treffen gewesen. Ein Weihnachtsgeschenk für mich. Und ich wünschte, dass viele Berlinerinnen und Berliner das wahrnehmen, was hier an so kostbarer Hilfe passiert." Und der Bundespräsident kündigte an, wiederzukommen um selbst ehrenamtlich an der Geschirrspülmaschine auszuhelfen. Nach Angaben der Bahnhofsmission gibt es bundesweit 104 Einrichtungen, die von rund 2,2 Millionen Menschen im Jahr aufgesucht werden. Träger der Bahnhofsmissionen sind die katholische und die evangelische Kirche.

Mehr zum Thema:

Bis zu 1,5 Millionen Menschen sind auf Tafeln angewiesen

Lesen Sie hier weiter!