Ehrlicher Nachruf eines Vaters zum Drogentod seiner Tochter

Familie will mit offenem Umgang anderen Betroffenen helfen

Die Familie von Molly Parks spricht Klartext (Bild: Tributes.com)
Die Familie von Molly Parks spricht Klartext (Bild: Tributes.com)

Der Drogentod von Molly Parks soll nicht völlig umsonst gewesen sein. Ihr Vater hat sich mit einem ehrlichen Facebook-Post zur Todesursache der 24-Jährigen dem Schweigen und der Scham entgegengestellt. Der ungewöhnlich offene Nachruf traf online auf enorme Resonanz.

Leicht hätte Molly Parks abseits der privaten Trauer ihrer Familie bloßer Teil der Drogenstatistik werden können. Die 24-Jährige aus Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire war an einer Überdosis Heroin gestorben. Ihre Leiche wurde in der Toilette eines Restaurants gefunden, in dem sie gearbeitet hatte, die Nadel steckte noch in ihrem Arm. Anstatt die wahre Todesursache wie viele andere Betroffene zu verschweigen, entschied sich ihr Vater Tom Parks dafür, die Sache beim Namen zu nennen.

In einem Online-Nachruf schrieb er offen, dass seine Tochter an einer Überdosis Heroin gestorben war. Auf seiner Facebook-Seite erklärte er den Schritt. „Meine Tochter Molly Parks hat in ihrem zu kurzen Leben viele gute Entscheidungen getroffen und sie hat einige schlechte Entscheidungen getroffen“, hieß es in dem Post. Mollys gesamte Familie habe versucht, ihr beim Kampf gegen die Sucht zu helfen. Sie habe jedoch ihren eigenen Weg gehen wollen, der schließlich in der Toilette eines Restaurants geendet habe. „Wir werden sie immer lieben und sie vermissen“, schrieb der trauernde Vater. Sein Eintrag wurde mittlerweile tausendfach geliket.

Die offenen Worte sind für Molly Parks Familie die letzte Waffe im Kampf gegen die Sucht. „Selbst wenn nur eine Person das liest und sagt ‚Oh mein Gott, das kann ich sein’ und aufhört – falls wir ein Leben retten könnten – wären wir glücklich“, sagte Tom Parks der „Washington Post“. „Das würde bedeuten, dass Molly nicht umsonst gestorben ist.“ Er wandte sich gegen eine Kultur des Schweigens, die häufig in Familien von Drogensüchtigen herrscht. Er sehe viele Nachrufe auf Menschen in den 20ern, 30er oder 40ern, die angeblich plötzlich gestorben seien, sagte Parks. „Aber das ist nicht die Wahrheit und wir wissen das, weil wir das gerade erst durchgemacht haben.“

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