Eigentümer unauffindbar - 200 Menschen bibbern ohne Heizung, obwohl sie Miete bezahlen

In Hartmannsdorf müssen 50 Mietparteien ohne Heizung und warmes Wasser auskommen. (Symbolbild)<span class="copyright">IMAGO/Zoonar</span>
In Hartmannsdorf müssen 50 Mietparteien ohne Heizung und warmes Wasser auskommen. (Symbolbild)IMAGO/Zoonar

Im sächsischen Hartmannsdorf müssen 50 Mietparteien ohne Heizung und warmes Wasser auskommen, weil der Eigentümer keine Abschläge zahlt - und zwar seit Jahren. Die Hausverwaltung ist machtlos.

Seit Tagen stehen über 50 Mietparteien in einem Wohnblock in Hartmannsdorf (Sachsen) ohne Heizung und warmes Wasser da. Betroffen sind Familien, Kinder und ältere Menschen, wie RTL berichtet. Der Grund: Der Gebäudeeigentümer hat die Abschlagszahlungen an den Versorger über Jahre nicht beglichen. Laut Bürgermeister Andre Böhme summiert sich die ausstehende Summe allein für die Heizungsversorgung auf einen sechsstelligen Betrag.

„Was wird nun und wie geht’s weiter?“

Birgit Georgius, die seit 25 Jahren in dem Wohnblock lebt, schildert die belastende Situation. „Die ganzen Gedanken, die einem den ganzen Tag durch den Kopf gehen – was wird nun und wie geht’s weiter?“ Sie schläft demnach kaum noch, weil sie nachts so sehr friert. Mit einem kleinen Heizofen versucht die Rentnerin, ihre Wohnung notdürftig zu wärmen. Für eine warme Dusche fährt sie regelmäßig zu ihrer Tochter, die etwa zehn Kilometer entfernt wohnt.

Eigentümer bleibt unauffindbar

Der Gebäudeeigentümer, der in den letzten Jahren mehrfach gewechselt hat, ist laut RTL nicht erreichbar. Auch die Hausverwaltung sieht sich machtlos. Sie versuche seit Längerem, Kontakt zum Eigentümer aufzunehmen – bislang vergeblich.

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Zakaria Said vom Deutschen Mieterbund weist darauf hin, dass die Mieter in einer solchen Situation ihre Miete vollständig mindern könnten. „Wenn die Wohnung wie jetzt bei Minusgraden nicht beheizt werden kann, dann ist sie unbewohnbar“, erklärte er.

Hoffnungsschimmer für Mieter

Während der Dreharbeiten des TV-Senders konnte Bürgermeister Andre Böhme eine Zusage vom Versorger erwirken: Noch in dieser Woche sollen Heizung und warmes Wasser wieder in Betrieb genommen werden. Für die Hausbewohner bedeutet das zunächst Erleichterung in der eisigen Kälte.

Doch die Freude ist getrübt – ohne eine dauerhafte Lösung bleibt die Situation weiterhin unsicher. Die Mieter hoffen auf schnelle Maßnahmen, um ähnliche Probleme künftig zu vermeiden.