Ein Leben ohne Rollstuhl: So können Exoskelette gehbehinderten Kindern helfen

Ein Exoskelett kann Kindern mit Bewegungseinschränkungen helfen, mobiler zu werden. (Bild: Trexo Robotics)
Ein Exoskelett kann Kindern mit Bewegungseinschränkungen helfen, mobiler zu werden. (Bild: Trexo Robotics)

Ein kanadisches Start-up hilft mit einer neuen Entwicklung Kindern, die durch eine Gehbehinderung auf einen Rollstuhl angewiesen sind.

Eine körperliche Behinderung geht für jeden Menschen mit Einschränkungen im Alltag einher – für Kinder, die nicht wie ihre Altersgenossen herumtollen können, können diese Probleme auch schwerwiegende Einschnitte in ihrer Entwicklung bedeuten. Regelmäßige Physiotherapie ist häufig ein wichtiger Schritt, um die Beweglichkeit der Kinder zu verbessern. Allerdings ist die Therapie oft zeitaufwendig und je nach Art auch sehr teuer. Insbesondere in Ländern, in denen es keine Krankenversicherungspflicht gibt, können solche Maßnahmen schier unbezahlbar sein.

Das Unternehmen „Trexo Robotics“, das in Toronto gegründet wurde, verspricht, eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben: Die Firma hat ein sogenanntes robotergestütztes „Exoskelett“ für Kinder entwickelt. Mit der tragbaren Gehhilfe können betroffene Kinder kostengünstig physiotherapeutische Übungen durchführen. Firmenchef Manmeet Maggu kam auf die Idee, als er von der Erkrankung seines Neffen hörte, der an Zerebralparese leidet. Die durch eine Hirnschädigung hervorgerufene Bewegungsstörung fesselt viele Betroffene an den Rollstuhl, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen und verringerter Lebensqualität führen kann.

Die Gründer Rahul Udasi und Manmeet Maggu hatten die Idee zum Exoskelett für Kinder. (Bild: Trexo Robotics)
Die Gründer Rahul Udasi und Manmeet Maggu hatten die Idee zum Exoskelett für Kinder. (Bild: Trexo Robotics)

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Rahul Udasi entwickelte Maggu ein Gerät, das Kindern im Rollstuhl zumindest temporär das Gehen ermöglicht. Die darin verbaute Technik unterstützt die natürlichen Bewegungen beim Gehen. Das gibt somit nicht nur ein Stück Lebensqualität zurück, sondern hat auch einen therapeutischen Effekt auf Muskeln und Gelenke.

Der Prototyp soll schon bald in einem Pilotprojekt eingesetzt werden – das Kinderkrankenhaus in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio hat Interesse, das vergleichsweise kostengünstige Gerät zu testen. Zukünftig sollen alle Altersgruppen und Menschen mit anderen körperlichen Einschränkungen von der Entwicklung profitieren können.