Einblick in die Katakomben des Flughafens Tegel

Skeptischer Blick: Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup schaut sich die an vielen Stellen veraltete Technik in Tegel an

Berlin.  Das Museumsstück hängt neben der Tür zur Sprinklerzentrale. In einem Nebengebäude des Flughafens Tegel, wo Wärme, Kälte und Luftzufuhr für das zentrale Terminal erzeugt werden, nutzen die Mitarbeiter ein uraltes Telefon mit Wählscheibe für die Kommunikation. Von dort alarmieren sie die Leitstelle, wenn es Probleme gibt. Und die gibt es immer öfter.

Auch in der Leitstelle im ersten Stock atmet der Hauptstadtflughafen, um dessen Erhalt derzeit so erbittert gestritten wird, den Geist der 70er-Jahre, als Tegel 1974 als West-Berlins modernes Tor zur Welt öffnete. Das seinerzeit wegweisende orangene Farbkonzept ist ein wenig verblasst, die abgerundeten Ecken werden heute in Retro-Bars kopiert. An der Wand hängt ein verblasstes Foto. Es zeigt einen PanAm-Jet vor dem Tegeler Terminal. Die Airline machte 1991 dicht. Wo anderswo Video-Wände die einzelnen Systeme sichtbar machen, hocken die Mitarbeiter hier vor kleinen Bildschirmen.

18.000 Störungsmeldungen landen pro Jahr in der Leitstelle. Mal regnet es durch, dann fällt die Heizung aus oder ein Wasserhahn tropft. "Es gibt aber auch massive Störungen der technischen Infrastruktur", sagt Ralph Struck, bei der Flughafengesellschaft als Chef des Facility Managements zuständig für den Erhalt der Gebäude. Vor einigen Tagen hing die Stromversorgung des Flughafens für einige Zeit nur noch an einer Leitung. Und auch die betagte Luftreinigung durch geradezu historische Aktivkohlefilter im Keller des Terminals ächzt unter jahrzehntelangem Betrieb...

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