Einigung mit Chrupalla - Alice Weidel soll erste Kanzlerkandidatin für die AfD werden

Tino Chrupalla und Alice Weidel<span class="copyright">Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ</span>
Tino Chrupalla und Alice WeidelFoto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Alice Weidel soll bei der Bundestagswahl 2025 Kanzlerkandidatin der AfD werden. Darauf soll sie sich in dieser Woche in einem Vier-Augen-Gespräch mit dem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla geeinigt haben.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl 2025 werden. Darauf haben sich Weidel und ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla nach Informationen des RND bei einem Vier-Augen-Gespräch in dieser Woche geeinigt. Am Freitagnachmittag bestätigte die Partei, dass Chrupalla Weidel als Kanzlerkandidatin vorschlagen wird.

Anfang Dezember sollen die Gremien der Partei, also der Bundesvorstand und die Bund-Länder-Konferenz, über die Personalie abstimmen. Im Januar folgt der Parteikonvent. Im März soll die 45-Jährige dann offiziell auf dem Bundesparteitag der AfD von den Delegierten gewählt werden.

Chrupalla verzichtet - Weidel soll AfD-Kanzlerkandidatin werden

Wie mehrere AfD-Landesvorsitzende dem RND bestätigten, soll Chrupalla zugunsten seiner Co-Parteichefin auf eigene Ambitionen verzichtet haben. Die beiden seien aber übereingekommen, den Bundestagswahlkampf der in Teilen rechtsextremen Partei gemeinsam bestreiten zu wollen. Chrupallas Entscheidung sei mit Respekt zur Kenntnis genommen worden. Der Sachse hatte sich in den vergangenen Jahren auch in westdeutschen Landesverbänden eine Vertrauens- und Machtbasis erarbeitet.

Der 49-jährige Malermeister aus der Lausitz und die Ökonomin, deren Familie in der Schweiz lebt, führen seit 2021 gemeinsam die AfD-Bundestagsfraktion und seit 2022 gemeinsam die Partei.

Die AfD würde zur Bundestagswahl 2025 zum ersten Mal eine Kanzlerkandidatin aufstellen. Bisher hatten Spitzenkandidierende im Duo die Partei in die Wahlkämpfe geführt. 2017 waren es Weidel und Alexander Gauland, 2021 Weidel und Chrupalla.

Die AfD liegt nach aktuellen Umfragen bundesweit zwischen 17 und 20 Prozent. Eine reale Chance aufs Kanzleramt hätte Weidel damit nicht, da aktuell keine andere Partei mit der AfD koalieren möchte.