Einsatz läuft seit dem Nachmittag - Sie tanzen für den Weltfrieden - Polizei räumt Hippie-Camp im Harz

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Rund 1.500 Menschen aus aller Welt zelten derzeit im Harz.Julian Stratenschulte/dpa

Aufruhr im Harz: In einem Waldgebiet haben sich Hunderte illegale Camper versammelt, hauptsächlich Anhänger der sogenannten Rainbow-Family. Den zuständigen Gemeinden wird das zu bunt - jetzt ist die Polizei am Zug.

Ein illegales Camp mit hunderten Menschen im Harz soll aufgelöst werden. Seit dem Nachmittag gibt es einen entsprechenden Einsatz mit Unterstützung der Polizei, wie die Landkreise Goslar und Göttingen gemeinsam mitteilten. Der Einsatz soll die Nacht über andauern. Nach Angaben eines Teilnehmers befanden sich am Montagmorgen in dem Waldgebiet zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld verstreut rund 1.500 Menschen.

Camp von hunderten Anhängern der Rainbow-Family wird geräumt

Die Anhängerinnen und Anhänger der sogenannten Rainbow-Family, die sich unter anderem für den Weltfrieden einsetzen, zelten bereits seit mehreren Tagen auf der etwa 200 Hektar großen Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet. Die Landkreise Goslar und Göttingen erließen daraufhin bereits Betretungsverbote. Verstoße dagegen können den Angaben nach mit einem Ordnungsgeld von bis zu 5.000 Euro geahndet werden.

Die Camper planen den Angaben nach in der Vollmondnacht auf Dienstag ein Ritualfeuer. Die Landkreise wollen das mit dem Einsatz verhindern. Bereits seit Tagen seien sie damit beschäftigt, mit den Teilnehmern alternative, legale Ausweichaufenthaltsorte zu suchen.

Die Camper hätten bereits viele Feuerstellen in dem Waldgebiet angelegt und würden sich nicht an das Rauchverbot halten, hatte der Landkreis Goslar am Freitag mitgeteilt. Das sei eine Gefahr für die Menschen in dem Gebiet, etwa durch mögliche Waldbrände. Wild parkende Autos würden zudem Rettungswege blockieren und seien teilweise abgeschleppt worden.

Teilnehmer planen nackten Ritualtanz zum Vollmond

Am Freitag hatte der Landkreis Goslar zudem mitgeteilt, dass viele Menschen das illegale Zeltlager freiwillig verlassen hätten. Über das Wochenende seien allerdings wieder viele Menschen neu hinzugekommen, sagte Teilnehmer Thomas T. Am Morgen war die Stimmung in dem Lager friedlich, wie ein dpa-Fotograf berichtete. Camper meditierten demnach gemeinsam für den Frieden. Die Freiwillige Feuerwehr überflog das Gelände mit Drohnen.

Es kämen regelmäßig neue Menschen aus der gesamten Welt, sagte T. Zum Vollmond in der Nacht wollten sie demnach nackt um das große Lagerfeuer tanzen. Das Feuer solle auf einem großen Platz ohne Bäume entzündet werden. Den Angaben nach sind die Teilnehmer sehr naturverbunden und planen, jeglichen Müll nach der Veranstaltung wieder aufzuräumen.