Einziger neutraler Ex-US-Präsident - Vorgänger Clinton verteidigt George W. Bush

Archiv: Die ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush (l.) und Bill Clinton (r.) nehmen 10.11.22 an einer Veranstaltung des Temple Emanu-El Streicker Centers in New York teil.<span class="copyright">Michael Kovac / Kontributor/Getty Images</span>
Archiv: Die ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush (l.) und Bill Clinton (r.) nehmen 10.11.22 an einer Veranstaltung des Temple Emanu-El Streicker Centers in New York teil.Michael Kovac / Kontributor/Getty Images

Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton äußert Verständnis für die Entscheidung seines Nachfolgers George W. Bush, im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf keine der beiden Parteien zu unterstützen. Währenddessen haben ehemalige Mitarbeiter Bushs und seine Tochter sich aber anders entschieden.

Der ehemalige republikanische US-Präsident George W. Bush (2001 - 2009) hatte im September angekündigt, weder Trump noch Harris bei der Präsidentschaftswahl zu unterstützen. Damit ist Bush der einzige frühere Präsident, der sich nicht klar zu einem der Kandidaten bekannt habe. Das berichtet der „Independent“. Sein demokratischer Vorgänger Bill Clinton (1993 - 2001) verteidigt nun aber diese Entscheidung und lobt Bush für seine Haltung.

Clinton lobt Bushs Haltung zur Einwanderung

Clinton, der selbst aktiv Kamala Harris unterstützt, sagte in einem Interview mit „CNN“: „Er hat meiner Meinung nach mehr gesprochen, als ihm zugestanden wird und er nutzt jede Gelegenheit, um über die Bedeutung der Einwanderung zu sprechen und darüber, dass wir ohne sie nicht überleben können."

Bush sei laut Clinton der Ansicht, dass er seine Überzeugungen klarstellen könne, ohne sich direkt gegen seine eigene Partei zu positionieren: „Er weiß auch, dass es, beginnend mit unserer Beziehung, ganz anders ist, wenn man nicht mehr im politischen Leben steht, wenn es keinen Wettbewerb und keine Konsequenzen gibt“, sagte Clinton. „Und ich denke, er glaubt, dass es für ihn als Jahrelangen, stolzen Republikaner genug ist, klarzustellen, woran er glaubt, ohne die Partei aufzugeben, der er sein ganzes Leben lang angehört hat.“

Ehemalige Bush-Mitarbeiter positionieren sich gegen Trump und für Harris

Nicolle Wallace, ehemalige Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus unter Bush, versuchte dem „Independent“ zufolge zuletzt noch erfolglos, Bush zu einer klaren Stellungnahme gegen Trump zu bewegen, wie sie beim Nachrichtensender „MSNBC“ erklärte.

Derweil haben laut „NBC News“ bereit im August mehr als 200 ehemalige Mitarbeiter von Bush ihre Unterstützung Kamala Harris und ihren Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz erklärt. Die Gruppe arbeitete unter anderem auch für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten von 2012, Mitt Romney, und den 2018 verstorbenen, langjährigen republikanischen Senator John McCain.

Auch Bushs Tochter Barbara äußerte letzte Woche ihre Unterstützung für Harris und nahm sogar an einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania teil. „Es war inspirierend, an diesem Wochenende mit Freunden zusammenzukommen und Wähler in Pennsylvania im Rahmen der Harris-Walz-Kampagne zu treffen“, sagte sie danach dem Magazin „People“. „Ich bin zuversichtlich und hoffe, dass sie unser Land voranbringen und die Rechte der Frauen schützen werden.“