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Eisbäralarm in Sibirien

Ein Eisbär hat sich auf die sibirische Halbinsel Kamtschatka verirrt, zum Erstaunen der russischen Dorfbewohner. Das Tier wurde dabei gesichtet, wie es in der Ortschaft Tilitschiki auf Nahrungssuche ging - rund 700 Kilometer von seinem gewohnten Lebensraum entfernt. Naturschützer hielten es für möglich, dass der Bär auf einer Eisscholle die Orientierung verloren habe. "Wegen des Klimawandels erwärmt sich die Arktis, das Jagdrevier wird kleiner und ungünstiger", erklärte Wladimir Khuprow von Greenpeace. "Das Eis geht zurück, und Eisbären suchen nach neuen Wegen, um zu überleben. Der einfachste Weg führt sie zu den Menschen." Einige Menschen näherten sich und fütterten den Eisbär mit Fisch. Im Internet gepostete Videos zeigten, wie er sich ohne Anzeichen von Aggression an den Dorfbewohnern vorbeibewegte. Für diese Woche planen Behörden in Kamtschatka eine Rettungsaktion für den Eisbären. Per Helikopter soll er in den äußersten Nordosten Russlands gebracht werden. Eisbären sind längst zu Sinnbildern der Risiken des Klimawandels geworden. Da ihr Lebensraum wegen der Erderwärmung wortwörtlich wegschmilzt, soll ihr Bestand in den kommenden Jahren laut Experten stark zurück gehen. Immer öfter verirren sich die Tiere in Dörfer weit von ihrem eigentlichen Lebensraum entfernt.