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Eishockey: Alles Schlechte ist erst einmal vergessen bei den Eisbären

5. Spiel im Eishockey Halbfinale: Am Sonntag treffen die Eisbären Berlin auf Red Bull München. Alle Infos zu Spiel, Tickets & Ticker.

Mannheim.  Als alle im Bus saßen, der direkt vorm Arenaausgang parkte, sendete der Fahrer – ein in der Gegend lebender Berliner im Eisbären-Trikot – einen letzten Gruß. Inbrünstig drückte er aufs Lenkrad, zweimal erklang dumpf der Hall der Hupe. Drinnen trottete gerade Daniel Hopp mit leerem Blick und schwerem Schritt zur örtlichen Presse. Der Chef der Adler Mannheim ("Wir fühlen uns wie ausgespuckt") dachte wohl daran, wie er das erklären kann. Wieder sinnlos viel Geld verbrannt, wieder den Ansprüchen nicht gerecht geworden, dem Außenseiter unterlegen. Wieder gegen den großen Rivalen EHC Eisbären in einem großen Drama den Kürzeren gezogen. Und die Berliner rauschten nun höhnisch hupend davon. Für einen kleinen Moment mochte man Mitleid haben mit Daniel Hopp.

Wirklich nur ganz kurz, denn die Gedanken an die plötzlichen Helden brauchten Platz. Viel Platz. Charles Linglet lachte und zeigte auf seinen Mund. "Ich habe von meinem eigenen Team einen mitgekriegt. Aus gutem Grund aber, ein verrückter Jubel", sagte der Stürmer. Sein Treffer zum 2:1 in der zehnten Minute der Verlängerung des siebten Viertelfinalspiels bugsierte die Eisbären ins Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Für einen Augenblick fühlte sich das surreal an. Halbfinale, mit einem Klub, der vor vier Wochen nicht einmal mit dem Play-off planen konnte. Der kurz vor dem Ende der Hauptrunde drauf und dran war, diese als Elfter abzuschließen und erstmals seit 2001 die K.o.-Runde zu verpassen.

Eine Geschichte wie noch nie be...

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