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Ekströms Abschiedsrennen: Glock dachte an einen Aprilscherz

Die DTM freut sich auf das Abschiedsrennen von Mattias Ekström

Eki ist back! Audi-Pilot Mattias Ekström machte nicht nur im vergangenen Jahr mit seinem offiziellen Rücktritt aus der DTM Schlagzeilen - er meldet sich zum Saisonauftakt auch noch einmal mit einem Abschiedsrennen zurück. Das bedeutet konkret: Bei den Rennen am 5. und 6. Mai wird ein Auto mehr in der Startaufstellung stehen. Denn der Schwede tritt mit einem siebten Audi, allerdings außer Konkurrenz an. "Ich habe erst einmal aufs Datum geschaut, ob das noch ein Aprilscherz ist", räumt Timo Glock ein, "weil man das im ersten Moment gar nicht glauben konnte."

Aber der BMW-Kollege stimmt auch in den Chor der Begeisterung über den ungewöhnlichen Gaststart mit ein. "Es wird sicherlich noch einmal ein Highlight, ihn in Hockenheim zu sehen", sagt er bei der Launchfeier des neuen DTM-Ausstrahlungs-Senders 'Sat 1'. Markenkollege Rene Rast erkennt sogar die Vorteile: "Es ist mit Sicherheit eine Bereicherung für die DTM - das hat man schon an den Reaktionen gemerkt. Da kommen vielleicht sogar noch mehr Leute an die Strecke."

Ekström hatte schon beim Finale der vergangenen Saison angedeutet, nicht ohne angemessenen Abschied aus der DTM zu verschwinden, um sich zukünftig ganz seinem Rallycross-Team zu widmen. Dass er noch einmal starten dürfe, war bei der Bekanntmachung des Rücktritts aber noch nicht raus.

"Man hat ja mitbekommen, wie schwierig die Entscheidungsfindung, an welcher Serie er nun teilnehmen würde, für Mattias war", erklärt Audi-Sportchef Dieter Gass. "Er hat sich damit auch so schwergetan, weil er gesagt hat: 'Ich war in Hockenheim noch nicht soweit, diese Entscheidung kundzutun und mich zu verabschieden. Und das tut mit unheimlich weh'. So ohne Worte von der Bühne zu verschwinden, das ist auch nicht Mattias Ekström. So wurde die Idee eines Abschiedsrennens geboren."

"Wir haben ein Testauto, dass sich auch relativ günstig einsetzen lässt", meint Gass zum siebten Audi. "Wir wollten ihm und den Fans die Bühne für eine ordentliche Verabschiedung aus der DTM geben."

Das Problem: Die Autos wurden für die neue Saison aerodynamisch einschneidend verändert. Ekström hat weder an den Test teilgenommen noch wird er vor dem ersten Training in Hockenheim ins Lenkrad greifen können. "Ich bin gespannt, wie er sich nach seiner Abstinenz wieder zurückfindet. Denn die Autos sind schon sehr anders jetzt. Mal sehen, wie er sich schlägt", so Glock, der außerdem scherzt: "Ich hoffe, er bietet mir noch einen Rallye-Kurs an."

Mercedes-Pilot Lucas Auer warnt hingegen: "Ich glaube, dass er richtig schnell sein wird, ohne den ganzen Meisterschaftsdruck und so. Er konnte zwar keine Tests fahren, aber ich bin mir sicher, dass wir uns warm anziehen können."

"Für uns bei Audi ist es natürlich auch hilfreich", nimmt auch Rast die Sache nicht ganz ernst und frotzelt: "Denn wir bekommen ein siebtes Auto, mit dem wir verschiedene Set-ups ausprobieren können." Der Gaststart ist in den Regeln klar definiert.

Aber auch das schwingt bei der Freude über das Mini-Comeback mit: Wird Ekström mit seinem Einsatz nicht auf Rennen und Meisterschaft Einfluss nehmen? "Er ist Profi - ich glaube, bei ihm muss sich keiner Sorgen machen, dass er irgendeine Aktion bringt", winkt BMW-Motorsportchef Jens Marquardt ab. "Er wird 'Go hard or go home' weiterfahren. Aber es muss sich keiner Gedanken machen, ob das irgendeinen Einfluss auf das Rennen oder Sonstiges hat. Ich habe da vollsten Vertrauen, dass wir in Hockenheim einfach nur einen tollen Abschied sehen und uns gemeinsam mit ihm über seine tolle Karriere freuen könne."

Auch bei Mercedes wird man beruhigt in die Startaufstellung fahren. "Eki hat die Serie mitgeprägt, ist zweimal Meister geworden und oft um den Titel mitgefahren - ich glaube, er hat so einen Abschied verdient", so Teamchef Ulrich Fritz. "Und wer Eki kennt, der weiß auch, dass er da keine dummen Sachen machen wird. Wir freuen uns darauf, ein 19. Auto im Feld zu sehen."

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