Emotionaler Brief aus Gefangenschaft von IS-Geisel

Kayla Mueller: „Ich breche nicht ein“

Kayla Mueller wurde nach anderthalbjähriger Gefangenschaft getötet (Screenshot: Sky News)
Kayla Mueller wurde nach anderthalbjähriger Gefangenschaft getötet (Screenshot: Sky News)

Nun ist es schreckliche Gewissheit: Die Ermordung der amerikanischen Entwicklungshelferin Kayla Mueller durch die Terrororganisation Islamischer Staat ist bestätigt worden. Sie hinterlässt eine trauernde Familie sowie auch einen letzten Brief, der nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Die Terrormiliz IS verkündete bereits in der vergangenen Woche auf ihrer Website, dass die 26-jährige Geisel bei einem jordanischen Luftangriff auf IS-Stellungen getötet worden sei. Zunächst wurde dies als Propaganda von der Hand gewiesen, aber gestern verifizierte US-Präsident Barack Obama den Wahrheitsgehalt der Aussage. Zu den Hintergründen der Ermordung von Kayla Mueller gibt es keine weiteren Angaben von der amerikanischen Regierung, genauso wenig wieso erst jetzt die Bestätigung geäußert wurde.

Was übrig bleibt, ist ein letzter Brief der jungen Frau, die man schon im August 2013 im nordsyrischen Aleppo verschleppte. Sie beginnt mit der Erklärung: „Wenn ihr diesen Brief erhalten habt, heißt das, ich bin immer noch inhaftiert (von dem 2. November 2014 zählend), aber meine Zellengenossen sind befreit worden. Ich habe sie darum gebeten, euch zu kontaktieren und euch diesen Beruf zu senden.“

Weiter erklärt Kayla Mueller, dass sie an einem sicheren Ort und unverletzt sei. Sie hätte sogar an Gewicht zugenommen und würde mit Respekt behandelt werden. Am meisten mache ihr das Wissen zu schaffen, ihre Familie leide wegen ihr. „Ich werde niemals um Vergebung bitten, weil ich diese nicht verdiene“, endet der Absatz.

Die Zeilen der Amerikanerin machen betroffen und lassen nur erahnen, in welcher Verfassung sie sich zu diesem Zeitpunkt befand. „Am Ende hast du wirklich nur noch Gott“, heißt es kurz darauf mit dem Zusatz „ich habe gelernt, dass man auch im Gefängnis frei sein kann“. Sie vermisse aber ihre Familie sehr und würde kämpfen so weit es ihr möglich sei. Sie sollten nicht aufhören, für sie zu beten. Der letzte Teil des emotionalen Briefes spricht ihren Angehörigen weiter Mut zu: „Ich breche nicht ein und ich werde nicht aufgeben, egal wie lange es dauert.“