Fußball-Märchen in England

Fußball-Märchen in England
Fußball-Märchen in England

Eine Cinderella-Story in Englands dritter Liga, die auf der Insel ihresgleichen sucht.

Kevin McDonald hat für seinen Klub aus Exeter nicht irgendein Tor geschossen. Es war der erste Treffer seit seiner Nierentransplantation 2021. „Es war immer mein Ziel, wieder zu spielen“, freute sich McDonald im Interview mit der Sportsmail über sein Comeback samt Premieren-Tor.

Transplantation bei McDonald zunächst nicht von Erfolg gekrönt

Bei einer Routineuntersuchung im Jahr 2008 hatten die Ärzte beim damals 19-Jährigen eine Nierenerkrankung entdeckt. 13 Jahre später erhielt er nun ein Spenderorgan - von seinem Bruder. Gerade rechtzeitig! Zum Zeitpunkt der Transplantation hatte eine seiner beiden Nieren aufgehört zu arbeiten.

Der 41-fache Premier-League-Spieler gab einen Einblick in seine Zeit kurz vor der Nierenoperation: „Wenn du in diesem Krankenhausbett liegst und sie dich zur Operation bringen und die Nadeln einsetzen, um dich zum Schlafen zu bringen, gehen dir alle möglichen Dinge durch den Kopf.“

Die Transplantation habe zunächst nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die Niere von McDonald sei zunächst nur mithilfe schwerer Medikamente funktional gewesen. Dennoch: Ohne seine neue Niere hätte der 34-Jährige nie wieder auf professionellem Niveau Fußball spielen können.

„Ich werde nie die Worte finden, um die Liebe zu beschreiben, die ich für meinen Bruder empfinde“, wird McDonald seinem Bruder für die gespendete Niere ein Leben lang dankbar sein, „es gibt keine Worte.“

Das erste Herantasten an Fitnessübungen beschrieb der Ex-Fulham-Akteur als Schlag ins Gesicht. „Ich stand auf, ging zehn Meter laufen und atmete aus meinem Hintern aus“, schilderte McDonald die erste Stufe auf dem Weg zum Comeback.

Steiniger Weg zurück ans Leistungsmaximum

Um wieder an sein Leistungsmaximum zu kommen, trainierte McDonald anfangs bei seinem Ex-Klub FC Fulham mit.

Das demotivierte den Fußballer, der in seiner Karriere auch für den FC Burnley aktiv war: „Vor der Saison war es schrecklich, mit der U23 zu arbeiten. Ich hatte einige dieser Spieler im Jahr vor meiner Abreise trainiert und jetzt sahen sie mich so, wie ich pustete.“

Vor Beginn dieser Spielzeit war McDonald optimistisch, wieder bei einem Premier-League-Verein unterzukommen. Angebote aus der englischen Eliteliga ereilten den zentralen Mittelfeldspieler auch wegen seiner Krankenakte nicht.

„Es war frustrierend, weil ich körperlich gut war“, gestand McDonald. Sein derzeitiger Arbeitgeber und Drittligist Exeter ergriff Anfang 2023 die Chance und nahm den 34-Jährigen unter Vertrag.

McDonald dankte es prompt mit seinem Treffer, der einen erheblichen Anteil am 2:0-Erfolg gegen Cambridge hatte.

Mut zum Risiko wurde in diesem Fall mehr als belohnt.