Empfindliche Strafe: Amerikaner fuhr mit zugeschneitem Auto

Der Fahrer des weißen Jeeps musste zunächst das Dach vom Schnee befreien und anschließen für sein Versäumnis eine hohe Strafe zahlen. Foto: Facebook / Rye Police Department
Der Fahrer des weißen Jeeps musste zunächst das Dach vom Schnee befreien und anschließen für sein Versäumnis eine hohe Strafe zahlen. Foto: Facebook / Rye Police Department

Weil ein Amerikaner sein Auto vor Fahrtbeginn nicht vom Schnee befreit hatte, hielt ihn ein Polizist an. Der Fahrer musste daraufhin sein Dach freiräumen und eine empfindliche Strafe zahlen: umgerechnet rund 280 Euro.

So schön eine weiße Winterlandschaft sein kann, so nervig ist dabei die Pflicht, die der Schnee mit sich bringt: Jeden Morgen einige Minuten früher aufstehen, um in der Kälte bibbernd die zugefrorenen Scheiben des Autos freizukratzen. Doch nur so ist eine sichere Fahrt möglich. Was viele Verkehrsteilnehmer und -teilnehmerinnen nicht wissen: Auch die Schneemassen auf dem Autodach müssen vor Antritt der Fahrt weggefegt werden. Ansonsten kann der Fahrtwind den Dachschnee aufwirbeln und anderen die Sicht nehmen.

Wer dafür keine Sorge trägt, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. In Rye, einem Örtchen im US-Bundesstaat New Hampshire, zieht die Polizei schneebedeckte Autos konsequent aus dem Verkehr. Das Bild eines solchen Verkehrssünders hat die Polizeibehörde von Rye am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht. Darauf ist ein weißer Jeep zu sehen – mit vorschriftsmäßig freien Scheiben, dafür mit rund 30 Zentimeter aufgetürmtem Schnee auf dem Dach.

Mit ABS voll auf die Bremse treten: Was es auf glatten Straßen zu beachten gilt

Eine Frau musste erst sterben

Laut dem Facebook-Beitrag hat Officer Mark Webster den Fahrer angehalten, weil er mit einem “Gletscher” gefahren sei. Den musste er zunächst vom Autodach fegen. Im Anschluss stellte Webster noch einen Strafzettel aus, in Höhe von 310 Dollar. Umgerechnet entspricht das ungefähr 280 Euro.

Laut Polizei hatte der Fahrer gegen “Jessicas Gesetz” (Jessica’s Law) verstoßen. Es ist nach Jessica Smith benannt. Sie wurde getötet, weil Schnee auf dem Anhänger eines Lastwagens plötzlich ins Rutschen kam. Die Massen nahmen einem zweiten Lastwagen dahinter die Sicht, der kollidierte mit Smith.

Seither müssen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Fahrzeuge von Schnee befreien. Ansonsten drohen bei erstmaligem Verstoß Strafen zwischen 250 und 500 Dollar (225 bis 450 Euro), bei Wiederholung zwischen 500 und 1.000 Dollar (450 bis 900 Euro).

In Deutschland sind die Strafen geringer

Nicht nur in Amerika, auch in Deutschland steht es unter Strafe, mit schneebedeckten Autos zu fahren. Laut “bussgeldkatalog.org” muss das gesamte Fahrzeug “schnee- und eisfrei sein: Scheinwerfer, Blinker, aber auch das Autodach und Kühlerhaube. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der herabfallende Schnee den nachfolgenden Verkehr behindert oder gar gefährdet.”

Etwa, wenn der Schnee auf dem Auto antaut und die Frontscheibe herunterrutscht, was die “Sicht des Fahrers beeinträchtigt und unter Umständen auch zum Unfall führen kann”. Dazu kommt: Bei einem Unfall könnten die Leistungen der Versicherung ausbleiben. Grund: fahrlässiges Handeln.

Gefährliche Deko: Weihnachtlicher Autoschmuck darf nicht blinken

Aber auch ohne Unfall drohen Bußgelder: Zehn Euro, wer sein Auto warmlaufen lässt anstatt zu kratzen. Ebenfalls zehn Euro, wer nur ein “Guckloch” in die Scheibe kratzt. Das Autodach voller Schnee kostet 25 Euro, ein zugeschneites Kennzeichen fünf Euro.

VIDEO: Früher Wintereinbruch in Montana