Dieses Ende ist schwer zu verdauen: Das war die letzte Folge von "Game of Thrones"

Achtung, Spoiler: Die letzte Schlacht ist geschlagen, die letzte Folge von "Game of Thrones" ist gelaufen, und hier wird verraten, wie die größte Serie aller Zeiten zu Ende geht. Wer sich die Spannung bewahren will, sollte also auf keinen Fall weiterlesen.

Das Ruder komplett herumzureißen, das war nicht mehr möglich. Das Internet hatte sich längst eingeschossen auf D&D - David Benioff und D. B. Weiss, die Showrunner von "Game of Thrones". Tenor der Kritik: Zu schnell, zu undurchdacht und viel zu überladen sei die Story in der finalen Staffel ihrem Ende entgegengerast. Auch in die letzte Folge, die heute Nacht im Original ausgestrahlt wurde, packten die Macher wieder Stoff, der für eine ganze Staffel gereicht hätte. Und nun? Ist acht Jahre nach dem Start alles aus und vorbei. Welche finale Wendung das größte Seriedrama aller Zeiten nahm, erfahren Sie hier. Wir warnen jedoch ausdrücklich: Hier besteht maximale Spoilergefahr. Wer das Ende noch nicht gesehen hat und sich die Spannung bewahren will, sollte nicht weiterlesen!

Hatte das Finale große Überraschungen parat?

<p>Die absolut großen Überraschungen blieben aus. Dabei wurde im Vorfeld viel spekuliert. Fantheorien zu spinnen, war nach der vergangenen Folge so einfach wie nie. Denn: Konnte die Serie wirklich mit einer Tyrannin auf dem Thron beendet werden? Sollte die Botschaft wirklich sein, dass sich (auch) in fernen Fantasiewelten rein gar nichts zum Guten ändern will?</p> <p>Es gab keine wundersame Wiederkehr: Cersei und Jaime sind tot, begraben von Schutt. Die Weißen Wanderer und ihr Nachtkönig? Fanden wirklich ihr Ende in Folge drei und sind schon lange nicht mal mehr eine Anekdote wert.</p> <p>Verwundern kann dann nur, wie schnell es zum wohl wichtigsten und eigentlich größten Moment der Folge kommt. Und wer sich am Ende König des Ganzen nennen darf. Aber dazu später ...</p>

Wer musste sterben?

<p>Nach dem Gemetzel in der fünften Folge der letzten Staffel waren nicht mehr viele Protagonisten übrig, die im großen Finale überhaupt noch das Zeitliche segnen konnten. Doch um zu einen versöhnlichen Ende zu kommen, musste noch ein Brocken zur Seite geschafft werden. Nach einer halben Stunde war es schon so weit:</p> <p>Nach einer faschistoid anmutenden Zeremonie inklusive dem Versprechen Daenerys' an ihre fremdländischen Truppen, noch weitere Länder &quot;befreien&quot; zu wollen, ist das Fass auch beim letzten Vernünftigen übergelaufen. Außer beim ewig ehrbaren Jon. Tyrions Apell an Jons Vernunft und seine Aufforderung, Daenerys kaltzumachen, blockte ihr Ex-Geliebter ab.</p> <p>Aber von wegen: Jon kann Verrat vielleicht nicht in den Mund nehmen, doch kurz bevor er endgültig an Ehrerbietung zu ersticken droht, macht der Gute doch einmal das Richtige: Unter Auschluss der Öffentlichkeit und nur wenige Schritte vom ersehnten Eisernen Thron entfernt sticht Jon Daenerys ins Herz. Eine neue Schreckensherrschaft ist abgewendet.</p>

Was war der rührendste Moment?

<p>Komischerweise nicht dieser schon längst von Buchautor George R.R. Martin als &quot;bittersüß&quot; umschriebene Mord von Jon an Daenerys - auch, weil er so unumgänglich war und schon so früh in dieser Folge passiert. Hätte Drogon, der als Erster und Einziger am Tatort eintrifft, Jon mit seinem Feuer gebrutzelt, wären vielleicht Tränen geflossen. Doch der Drache verschont seinen letzten Verwandten. Er gabelt Daenerys auf und fliegt mit ihr davon.</p> <p>Trauriger war da Tyrions Abschied von seinen Geschwistern. Mit einem siebten Sinn versehen steuert der Zwerg zu Beginn der Folge auf das steinerne Grab von Cersei und Jaime zu und bricht in Tränen aus. Bei allem, was zwischen den drei Lennisters geschehen sein mag, am Ende war die Geschwisterliebe doch echt. Zu echt vielleicht, aber doch echt.</p> <p>Tierliebhaber werden an einer anderen Stelle ihren Segen mit der Serie gefunden haben: Später trifft Jon doch noch einmal auf seinen Schattenwolf Geist. Und er streichelt ihn diesmal sogar. Wie rührend!</p>

Wer sitzt am Ende auf dem Eisernen Thron?

<p>Die Sensation: Den Eisernen Thron gibt es gar nicht mehr. Drogon zerlegt den einst per Drachenfeuer geschmiedeten Sitz des Königs, noch bevor er das Weite sucht. Einen Herrscher braucht es aber natürlich trotzdem. Dazu versammelt sich nach einem abermals zu tadelnden harten Cut Westeros' übriggebliebener Adel im zerstörten Königsmund. Edmure Tully, der Favorit auf den Thron, jedenfalls in den albernsten Fantheorien, setzt zum Plädoyer für sich selbst an, wird aber von Neffin Sansa harsch zum Wiederhinsetzen aufgefordert. Sams Anmerkung, man könne doch das Volk wählen lassen, trifft auf Gelächter. Nein, für Demokratie ist die Welt von Eis und Feuer noch längst nicht bereit.</p> <p>Tyrion, der sich in den blitzschnell vergangenen Wochen in Gefangenschaft einen stattlichen Bart hat wachsen lassen, bringt dann Bran, &quot;den Gebrochenen&quot;, ins Spiel. Er wisse schließlich mehr als jeder andere. Überrascht ist der Dreiäugige Rabe freilich nicht: &quot;Hätte ich sonst den Weg auf mich genommen?&quot;, gibt der junge Stark im ewigen Halbschlaf kokett von sich. Der Adel macht mit. Außer Sansa. Der gebeutelte Norden bleibt beim Austritt aus den einstigen Sieben Königslanden. Winterfell bleibt beim &quot;Winxit&quot;. Bran nickt.</p>

Wer ist der große Gewinner?

<p>Jon als Königsmörder 2.0 auf jeden Fall nicht. Der muss auf Geheiß des neuen Königs wieder das Schwarz anlegen. Die Nachtwache gebe es weiterhin, da es laut Tyrion eben weiterhin einen Platz für Bastarde und Mörder brauche. Jon zog es einst zuerst in die Schwarze Festung, nun ist dies auch sein letzer Schritt.</p> <p>Tyrion zeigte sich indes wenig erfreut über seine neue alte Rolle: Er wird als Brans Hand dienen. Bran selbst hat auch wenig Lust auf seine neue Aufgabe - weniger Zeit für seine Trips.</p> <p>Höchst erfreut dagegen scheint Bronn. Der darf nämlich Tyrion sei Dank von nun an als Meister der Münze dienen - die Lennisters begleichen schließlich immer ihre Schuld. Absolute Gewinnerin ist aber Arya. Die segelt unter dem Familienwappen gen Osten zu unbekannten Landen und lässt diesen seltsamen Kontinent hinter sich.</p>

Und nun?

<p>Nicht alle scheinen zu trauern. Nach dem Ende von &quot;Game of Thrones&quot; ist das Fazit auf Twitter durchwachsen. Neben gefühlt mehr Lob als zuletzt und den gewohnten Hasstiraden gibt es vor allem große Fragezeichen: Viele scheinen sich noch nicht so sicher zu sein, wie sie die Folge bewerten sollen. Man muss das Gesehene offenbar erst mal verdauen ...</p> <p>Doch ist es wirklich das Ende? &quot;Fühlt sich an, als ob da viele Spin-offs drohen&quot;, vermutet ein Beobachter bei Twitter. Aryas Abenteuer im Osten etwa. Und Jons Wiederentdeckung des Nordens, schließlich verlässt dieser die Schwarze Festung fix wieder und wandert mit Tormund und den Wildlingen in die Taiga jenseits der Mauer. Vielleicht ist ja auch wieder eine rothaarige Schönheit unter den Wallenden?</p> <p>Das erste tatsächliche Spin-off soll aber Vergangenes bebildern - nur welchen Part der reichen Geschichte aus George R.R. Martins Welt ist noch nicht bekannt. Die Dreharbeiten haben bereits begonnen.</p> <p>Und sonst? Gibt es noch die schlagzeilenträchtige Online-Petition für eine neue finale Staffel. Doch dass darauf reagiert wird, ist eher nicht zu erwarten.</p>

Wo kann man das Finale jetzt noch sehen?

<p>Das große Serienfinale von &quot;Game of Thrones&quot; präsentierte Sky parallel zur US-Austrahlung bereits mitten in der Nacht zum Montag. Auf Sky Atlantic HD gibt es am heutigen Montag, 20. Mai, um 20.15 Uhr, (sowie auf Abruf) erneut die Folge zu sehen. Zum Abschluss präsentiert Sky am 27. Mai, 20.15 Uhr, auf Sky Atlantic HD sowie auf Abruf über Sky Ticket, Sky Go und Sky Q die Doku &quot;The Last Watch&quot;.</p>