Endzeit-Kalkulationen: So könnte das Ende der Sonne aussehen

Theorien gibt es viele, doch in einer Sache sind sich die Forscher sicher: Die Sonne wird nicht ewig scheinen! (Bild: ddp)
Theorien gibt es viele, doch in einer Sache sind sich die Forscher sicher: Die Sonne wird nicht ewig scheinen! (Bild: ddp)

Forscher der ESO beobachten schon seit längerem einen toten Stern. Ein seltenes Gas haben sie in seinem Umkreis entdeckt. Geben die Erkenntnisse Aufschluss über das Schicksal der Sonne – und damit auch über das unsere?

Das Schicksal der Sonne – es hat schon etliche Forscher beschäftigt. Sonnenforscher der Europäischen Südsternwarte beobachten seit längerem einen toten Stern: Seit mehreren Jahren verfolgen sie von Chile aus einen weißen Zwerg, der von einem seltenen Gas umgeben ist. Einst sei der weiße Zwerg ein großer Stern gewesen, heißt es dazu in einem auf welt.de veröffentlichten Beitrag. Das Szenario: Wenn der Stern auf das Ende seines Lebens zugehe, verbrauche er seinen letzten Brennstoff, blähe sich auf und schleudere seine äußeren Schichten in den Weltraum.

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Spannend ist den Forschern zufolge, woher das Gas kommt, das den weißen Zwerg umgibt. Ersten Vermutungen zufolge sei ein Asteroid dem toten Stern gefährlich nahe gekommen und durch gewaltige Gezeitenkräfte auseinander gerissen worden, heißt es in dem Beitrag. Und dass die zersplitterten Reste nun um den weißen Zwerg kreisen könnten: Erkenntnisse, die auch Aufschluss über das Schicksal der Sonne geben könnten. Der könnte demnach nämlich das Gleiche drohen – allerdings erst in mehreren Milliarden Jahren.

Nachdem ihr Wasserstoffvorrat erschöpft sei, blähe sich die Sonne auf, so ein anderes verbreitetes Szenario. Dabei werde sie vorübergehend sogar noch intensiver leuchten. Entstanden sei die Sonne vor 4,6 Millionen Jahren, heißt es. Und dass ihre Lebensphase als normaler Stern bei rund zehn Milliarden Jahren liege – dann wäre nun Halbzeit.

Um zu verstehen, wie wichtig die Sonne für uns Menschen ist, hier ein Aus- und Rückblick.

Die Sonne – sieht steht für Wärme, Licht und Lebensquell. Anfang des 16. Jahrhunderts entdeckte Nicolaus Copernicus sie als Zentrum des Planetensystems. Doch veröffentlicht wurden seine Berechnungen erst viel später – aus Furcht vor der politischen Sprengkraft dieser Theorie, galt doch bislang die Erde als Mittelpunkt der Welt. Im Jahr 1610 schon entdeckten Galileo Galilei und andere allerdings Sonnenflecken – und ebenso die Rotation der Sonne. Rund 50 Jahre später beschrieb Isaac Newton in seinen „mathematischen Prinzipien der Natur“ dann das heliozentrische Weltbild.

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Doch wie wird die Wärme erzeugt? Oder anders gefragt: Woher bezieht die Sonne ihre Energie? Der Brite Isaac Newton tippte seiner Zeit auf Kometeneinschläge als Energiequelle – doch er überschätzte deren Häufigkeit und Masse.

Das Schicksal der Erde ist mit dem der Sonne verbunden. (Bild: ddp)
Das Schicksal der Erde ist mit dem der Sonne verbunden. (Bild: ddp)

Erst im 19. Jahrhundert vermutete der Potsdamer Physiker Hermann Helmholtz: Die Sonne ziehe sich langsam zusammen – dabei werde Energie frei. Einige Millionen Jahre immerhin könnte dieser Effekt ausreichend Energie liefern. Aber die kurz danach auf der Erde entdeckten radioaktiven Elemente machten klar, dass diese erheblich älter sei. Sprich, dies müsse auch für die Sonne gelten.

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Näher kam man dem Phänomen erst, nachdem Albert Einstein gezeigt hat, dass sich Materie in Strahlung verwandeln lässt. Im Innern der Sonne verschmelzen gut 500 Millionen Tonnen Wasserstoff zu Helium in einer Sekunde, wie heutige Modelle es verdeutlichen. In einem Bericht des „Deutschlandfunks“ hieß es dazu eindrücklich: „Dabei gehen etwa vier Millionen Tonnen Materie buchstäblich verloren. Sie werden in pure Strahlung umgewandelt. Die Sonne wird also jede Sekunde um vier Millionen Tonnen leichter – und das seit Milliarden von Jahren! Dieser solaren Superdiät verdanken wir auf der Erde Sonnenlicht und Wärme.“

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