Energieversorgung - Schweizer Regierung prüft Aufhebung des Verbots für neue Atomkraftwerke
Die Schweizer Regierung erwägt, das Verbot des Baus neuer Kernkraftwerke aufzuheben. Um die Stromversorgung zu sichern, müsse man offen für alle Technologien sein.
Die Schweizer Regierung erwägt offenbar, das Verbot des Baus neuer Kernkraftwerke aufzuheben. Um die Stromversorgung zu gewährleisten, müsse man für alle Technologien offen sein. „Das bestehende Neubauverbot für Kernkraftwerke ist mit dem Ziel der Technologieoffenheit nicht vereinbar und birgt darüber hinaus auch Risiken für den Rückbau bestehender Anlagen“, heißt es in der Mitteilung der Regierung.
Atomausstieg wurde nach Fukushima beschlossen
Die Schweiz hatte nach dem Reaktorunfall von Fukushima in Japan 2011 beschlossen, schrittweise aus der Kernenergie auszusteigen. 2017 votierte die Mehrheit von rund 58 Prozent bei einer Volksabstimmung für den Atomausstieg und ein neues Energiegesetz. So wurde der Bau neuer Kernkraftwerke verboten. Die vier noch betriebenen Kernkraftwerken dürfen, solange sie sicher sind, am Netz bleiben. Eines wurde bereits geschlossen.
Schweizer Strom kommt mehrheitlich aus nachhaltigen Quellen
In der Schweiz kommen bereits knapp 60 Prozent des Stroms aus nachhaltigen Quellen, überwiegend aus Wasserkraft. In Deutschland ist der Anteil nur etwa halb so hoch. Das neue Schweizer Energiegesetz verschärft auch die Richtwerte für den CO2-Ausstoß von Autos und erhöht Fördergelder für erneuerbare Energien.
Die Sanierung bestehender Gebäude für mehr Energieeffizienz soll auch gefördert werden. Finanziert wird das teilweise durch Zusatzabgaben der Stromkunden. Die konservative Volkspartei (SVP) hatte deswegen vor der Volksabstimmung vor horrenden Strompreisen gewarnt und gegen das Gesetz Stimmung gemacht.