Enthüllungen der BBC - Telegram verweigert Teilnahme an internationalen Kinderschutzprogrammen

Telegram gilt als sehr beliebt unter Kriminellen (Symbolbild).<span class="copyright">Getty Images, rob dobi</span>
Telegram gilt als sehr beliebt unter Kriminellen (Symbolbild).Getty Images, rob dobi

Während Telegram-CEO Pawel Durow in Frankreich verhaftet wurde, kommt nun eine mangelhafte Beteiligung der Nachrichten-App an Kinderschutzinitiativen ans Licht.

Die Nachrichtenplattform Telegram hat sich laut BBC Europa wiederholt geweigert, an internationalen Programmen zur Erkennung und Entfernung von Kindesmissbrauchsmaterial online teilzunehmen. Weder das National Centre for Missing and Exploited Children (NCMEC) noch die Internet Watch Foundation (IWF) erhalten Unterstützung von Telegram.

Kritik wegen fehlendem Engagement und mangelnder Transparenz

BBC Europa berichtet, dass Telegram trotz Aufforderungen von NCMEC und IWF keine Maßnahmen zur proaktiven Erkennung und Entfernung von CSAM (Child Sexual Abuse Material) ergriffen hat. Telegram argumentierte zuvor, dass die Moderation „innerhalb der Industriestandards und ständig verbessernd“ sei. Die BBC erreichte das Unternehmen nicht für eine Stellungnahme.

Im Gegensatz zu anderen sozialen Netzwerken wie Meta und TikTok veröffentlicht Telegram keine ausführlichen Transparenzberichte. BBC Europa hebt hervor, dass Transparenzberichte nur als „halbjährlich“ beschrieben werden und keine umfassende Bibliothek verfügbar ist.

Vorwürfe gegen Durow in Frankreich

Telegram-Gründer Pawel Durow wurde am Samstagabend in Paris überraschend festgenommen. Laut Ermittlerkreisen wird Durow Beihilfe zur organisierten Verbreitung von Kindesmissbrauchsmaterial und Drogenhandel auf Telegram vorgeworfen. Die Pariser Staatsanwaltschaft erhob zudem Vorwürfe der Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Telegram kritisierte die Festnahme scharf und erklärte, dass die Plattform EU-Gesetze befolge.