"EO" erzählt vom Schicksal eines Esels - stellvertretend für das Leid von Millionen Tieren

"EO", die Geschichte eines Esels, war einer der beeindruckendsten Filme beim diesjährigen Filmfestival von Cannes. Ein herzzerreißender Streifen über tierisches Leid und menschliche Grausamkeit - erzählt aus der Sicht des Esels. Zurecht wurde er im vergangenen Mai mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Der 84-jährige polnische Regie-Altmeister Jerzy Skolimowski sagt im Gespräch mit Euronews, es sei der wichtigste Film seines Lebens.

Das Schicksal eines Esels stellvertretend für das Leid von Millionen von Tieren, das habe ihn zu seinem Film bewegt. "Ich habe eine Botschaft an die Menschen zu übermitteln. Es ist eine Botschaft zu unserem Umgang mit Tieren. Die Menschen haben im Allgemeinen eine falsche Einstellung zu Tieren. Wir sind sehr nett zu unseren Haustieren, aber behandeln Tiere im Allgemeinen als Objekte und nicht als Lebewesen."

Den Zuschauer:innen bleibt keine andere Wahl, als dem Esel zu den verschiedenen Stationen seines Lebens zu folgen, vom Stall über einen Zirkus bis zum Schlachter.

"Lasst uns gut zu unseren kleinen Brüdern sein"

Jerzy Skolimowski sagt: "Ich habe immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich es nicht geschafft habe, ein richtiger Veganer zu werden. Ich esse immer noch ein bisschen Fleisch, aber ich habe es zumindest stark reduziert. Und wenn dieser Film die Menschen ansprechen würde, wenn wir alle anfangen würden, weniger Fleisch zu essen, dann wäre das Quälen von Tieren vielleicht nicht mehr nötig.

Ich hoffe, dass dieser Film von vielen Menschen gesehen wird und an ihr Herz appelliert, Tiere besser zu behandeln. Lasst uns gut zu unseren kleinen Brüdern sein."

Der Film ist eine Ode an die Natur und ein flammender Appell gegen Tierquälerei. "EO" ist gerade in Polen angelaufen und soll im Herbst auf die europäischen Leinwände kommen. Und er ist Polens Anwärter auf den Auslands-Oscar.