Equal-Pay-Day: Gerichtsurteil: Vergünstigtes BVG-Ticket für Frauen erlaubt

Berlin. Fahrkarten für Frauen dürfen weniger kosten. Das hat das Amtsgericht Mitte entschieden und damit eine Aktion der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) für Rechtens erklärt, wie eine Sprecherin des Gerichts auf Anfrage der Berliner Morgenpost mitteilte.

Die BVG hatte sich zum Equal Pay Day 2019 etwas Besonderes überlegt. Mit dem jährlich stattfindenden Tag soll auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen aufmerksam gemacht werden. Die Verkehrsbetriebe nutzten die Gelegenheit und drehten für einen Tag den Spieß um: Die 21 Prozent Gehalt, die Frauen gängigen Berechnungen zufolge grundsätzlich weniger verdienen als Männer, sollten sie beim Ticketkauf sparen können. Einen Nachlass in ebendieser Höhe erhielten daher alle Frauen, die sich an diesem Tag Fahrkarten kauften. Tageskarten gab es für das weibliche Geschlecht einen Tag lang schon für 5,50 Euro statt sieben Euro. Bei der Jahreskarte konnten Frauen sogar bis zu 160 Euro sparen.

Aktion der BVG: Richter hält Benachteiligung von Männern in diesem Fall für zulässig

Damit wollte sich ein Mann aus Berlin nicht abfinden und verklagte die BVG wegen Diskriminierung auf Grundlage des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Offenbar nicht, weil er sich persönlich materiell benachteiligt gefühlt habe, so zumindest schilderte es sein Anwalt in der Gerichtsverhandlung Anfang August. Es sei vielmehr um grundsätzliche rechtliche Fragen bei der Klage gegangen.

Auch der zuständige Richter sah in der Aktion eine Benachteiligung des Klägers, fasste...

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