Equal-Pay-Gap - Managerin verklagt Daimler Truck, weil männliche Kollegen mehr verdienen

Eine Abteilungsleiterin bei Daimler Truck klagt, weil ihr männlicher Kollege deutlich mehr verdient. (Archivbild)<span class="copyright">Marijan Murat/dpa</span>
Eine Abteilungsleiterin bei Daimler Truck klagt, weil ihr männlicher Kollege deutlich mehr verdient. (Archivbild)Marijan Murat/dpa

Eine Frau arbeitet als Abteilungsleiterin bei Daimler Truck. Sie bekommt deutlich weniger Gehalt als ihr männlicher Kollege. Nun klagt sie in zweiter Instanz gegen ihren Arbeitgeber.

Eine Managerin von Daimler Truck kämpft vor dem Landesarbeitsgericht Baden-Württemberg um die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die Klägerin wurde nach ihrer Elternzeit in Teilzeit offenbar vergleichsweise schlechter bezahlt.

Seit fast 30 Jahren ist die Klägerin im Daimler-Konzern beschäftigt und seit knapp 15 Jahren Abteilungsleiterin. Sie sagt, dass sie nach ihrer Elternzeit weniger Geld verdient habe als ihre männlichen Kollegen. Unterstützt von der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) klagte sie nun dagegen.

Bezahlung von Abteilungsleitern unterscheidet sich massiv

Das Entgelttransparenzgesetz von 2017 und ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts von 2023 stärken ihre Position. Laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ möchte die Klägerin erreichen, dass Daimler Truck Holding##chartIcon Gehaltsunterschiede nach objektiven Kriterien begründen muss. Die Gehälter von Abteilungsleitern bei Daimler Truck weisen Unterschiede von bis zu 70 Prozent auf, berichtet die „taz“.

Das Stuttgarter Arbeitsgericht verurteilte Daimler zwar dazu, der Klägerin die Differenz zum Medianentgelt der männlichen Vergleichsgruppe zu zahlen, doch die Differenz zu dem Gehalt ihres direkten Kollegen, gestand ihr das Gericht nicht zu. Das liegt daran, dass Frauen kein konkretes Gehalt, sondern nur das Medianentgelt der männlichen Vergleichsgruppe fordern können, so die „taz“.

Angeblich „strukturelles Problem“ bei Daimler

Laut der GFF sei Lohndiskriminierung bei Mercedes-Benz##chartIcon und der Daimler AG ein „strukturelles Problem“. Ein Sprecher von Daimler Truck sagte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass es sich um das „einzige anhängige Verfahren“ handele und äußerte sich nicht weiter zu laufenden Verfahren.