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Erdbeben in Afghanistan: Dorfbewohner begraben Tote

Nach dem verheerenden Erdbeben in Afghanistan haben Dorfbewohner:innen damit begonnen, die vielen Hundert Toten zu begraben. Der afghanischen Nachrichtenagentur Bakhtar News zufolge starben mindestens 1000 Menschen, 1500 wurden verletzt.

Das UN-Nothilfebüro sprach von mindestens 770 Todesopfern in den Provinzen Paktika und Khost. Die genaue Beurteilung dürfte angesichts des Ausmaßes der Katastrophe und der schweren Erreichbarkeit der teils abgelegenen Bergdörfer noch schwierig sein.

Sorge um langfristige Unterbringung der Erdbebenopfer

Aber der Zugang ist nicht das einzige Problem, sagen internationale Hilfsorganisationen. "Wir können humanitäre Nothilfe leisten, die kurzfristig hilft", so Rebecca Roby vom "Norwegian Refugee Council". "Aber wir wollen nicht, dass die Menschen in zwanzig Jahren immer noch in Camps oder provisorischen Siedlungen leben"

Schweres Gerät zum Aufräumen fehlt

Viele wurden in der Nacht zu Mittwoch von dem Erdbeben der Stärke 6 überrascht oder unter Schutt begraben. Einige Betroffene verloren mehrere Familienmitglieder. Sie habe heute vier Angehörige begraben, so eine Frau in Barmal: "Zwölf Familienmitglieder sind verletzt. Ich bin hilflos. Ich habe keinen Cent mehr."

Die Taliban-Regierung bat international um Hilfe. Schweres Gerät zum Aufräumen gibt es in dem Erdbebengebiet bisher kaum. Zudem sind Straßen durch schwere Regenfälle beschädigt. Die Lage in Afghanistan ist ohnehin schwierig. 20 Millionen Menschen waren bereits vor dem Erdbeben auf humanitäre Hilfe angewiesen.