Erdbebenopfer in Italien: Protest gegen Verzögerungen beim Wiederaufbau

In Mittelitalien sind Dutzende Bewohner der von den jüngsten Erdbeben betroffenen Gebiete auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die schleppenden Fortschritte bei der Beseitigung der Schäden und beim Wiederaufbau. Auf Schildern stand u.a. Bürokratie ist tödlicher als Erdbeben. Die Demonstranten stammten alle aus Ortschaften, die besonders schwer von den Beben getroffen wurden. Sie sind derzeit in Urlaubsorten an der Adria untergebracht. Viele Betroffene konnten an der Demonstration in Grisciano nicht teilnehmen, weil sie aufgrund des Winterwetters den Ort nicht erreichten. Die Menschen in Mittelitalien fühlen sich von der Politik alleingelassen: “Vogliamo i fatti”: protesta a Grisciano, i cittadini colpiti dal sisma si sentono abbandonati / FOTO – VIDEO ... – https://t.co/l6zHteEuvR pic.twitter.com/y8EbCgV9VK— Rieti Life (@Rietilife) 15. Januar 2017 Alles nur Worte, meint eine Frau. Man habe sehr viel Geld gesammelt, denn die Menschen wollten ihr Land zurückhaben. Das Geld würde aber einfach nicht ausgegeben. Auf einem Transparent stand: “Die Erde bebte, die Zeit blieb stehen. Seit dem hat sich nichts getan.” Die Demonstranten erklärten, die wenigen Arbeiten, das Wenige, was bisher angegangen wurde, sei aufgrund des Winterwetters wieder gestoppt worden. Bei dem schweren Erdbeben Ende August kamen 298 Menschen ums Leben. Im Oktober war die Region erneut von zwei weiteren Erdstößen erschüttert worden.