Erdogan fordert Auslieferung von NBA-Star

Die türkische Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert offenbar die Auslieferung von NBA-Star Enes Kanter.

Dies berichten türkische Medien. Demnach habe die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mit Verweis auf ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation einen entsprechenden Antrag eingereicht. Zudem soll Kanter auf die Fahndungsliste der internationalen Polizeiorganisation Interpol gesetzt werden.

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Vater von Kanter bereits angeklagt

Kanter wird vorgeworfen, Anhänger der Bewegung von Fethullah Gülen zu sein, den die türkische Regierung für den gescheiterten Putschversuch 2016 verantwortlich macht. Tatsächlich hatte sich der 26-Jährige in der Vergangenheit wiederholt öffentlich für den islamischen Prediger und gegen Erdogan ausgesprochen. Nachdem ihm 2017 die türkische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde, ist der in Zürich geborene Kanter inzwischen staatenlos.

Kanters Vater Mehmet war im vergangenen Jahr wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in der Türkei angeklagt worden.

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Kanter verzichtet auf London Game der NBA

Kanter wird beim NBA-Spiel seiner New York Knicks am Donnerstag in London fehlen, den Verzicht hatte er mit Angst um sein Leben begründet. "Es besteht die Möglichkeit, dass ich da draußen getötet werde. Sie haben viele Spione dort", sagte er. Sein Klub hatte sein Fehlen beim sogenannten London Game gegen die Washington Wizards daneben auch mit Visaproblemen begründet. In der aktuellen Saison kommt der 26-Jährige auf 14,4 Punkte und 10,6 Rebounds im Schnitt und ist eine echte Stütze für die Knicks.

Hidayet Türkoglu, der frühere NBA-Spieler und heutige Präsident des türkischen Basketball-Verbandes (TBF), bezeichnete Kanters Absage als "Schmierenkampagne". Türkoglu fungiert auch als Berater von Erdogan.