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Erdrutsch in Norwegen: Leiche bei Vermisstensuche gefunden

Der Erdrutsch in der Kommune Gjerdrum hat großen Schaden hinterlassen und zahlreiche Häuser zerstört.
Der Erdrutsch in der Kommune Gjerdrum hat großen Schaden hinterlassen und zahlreiche Häuser zerstört.

Kurz vor dem Jahreswechsel wird eine kleine Gemeinde nördlich von Oslo von einem gewaltigen Erdrutsch heimgesucht. Mehrere Menschen gelten seitdem als vermisst, ein erstes Todesopfer wird entdeckt. Die Einsatzkräfte hoffen dennoch weiter, Überlebende finden zu können.

Oslo (dpa) - Nach einem heftigen Erdrutsch in Norwegen haben die Rettungskräfte ein erstes Todesopfer gefunden. Die ums Leben gekommene Person wurde am Freitagnachmittag im Unglücksgebiet in der Gemeinde Ask nordöstlich von Oslo entdeckt.

Das teilte der polizeiliche Einsatzleiter Roy Alkvist auf einer Pressekonferenz mit. Zu Alter und Geschlecht der Person wollte sich die Polizei zunächst nicht äußern. Das Schicksal von mehreren vermissten Menschen war zu dem Zeitpunkt weiter unklar. Die Einsatzkräfte blieben optimistisch, auch zweieinhalb Tage nach dem gewaltigen Abgang noch Überlebende finden zu können.

Der Erdrutsch hatte sich am frühen Mittwochmorgen in Ask in der Kommune Gjerdrum ereignet. Er dehnte sich auf einer Länge von etwa 700 Metern und einer Breite von 300 Metern aus. Mindestens zehn Menschen erlitten Verletzungen. Neun Häuser stürzten in der Folge des Abgangs ein, andere am Rande des entstandenen Kraters waren stark einsturzgefährdet. Rund 1000 Menschen wurden bislang in Sicherheit gebracht.

Zehn Menschen galten vor der Bekanntgabe zu der umgekommenen Person als vermisst, unter ihnen Männer, Frauen und Kinder. Ob der oder die Tote vorher zu diesen zehn Personen gezählt hatte, wurde bislang nicht bestätigt.

Den Sucheinsatz nach den Vermissten erschwerte neben dem norwegischen Winterwetter vor allem die Begebenheit des Untergrundes: Lange Zeit waren Teile des Unglücksgebiets so instabil, dass es zu gefährlich war, sie zu Fuß zu betreten. Die Einsatzkräfte suchten deshalb unentwegt mit Hubschraubern und Drohnen aus der Luft nach Überlebenden. Am Freitag konnten dann Rettungskräfte und Polizeihunde in die rote Zone des Gebiets hinabgeschickt werden - auch wenn die Lage in dem Gebiet gefährlich blieb. Nach dem Fund der Leiche sollte der Einsatz weiter mit voller Kraft fortgesetzt werden.

Die Norweger sprachen dabei bis zuletzt von einem Rettungs- statt von einem Bergungseinsatz – man habe weiter die Hoffnung, Überlebende zu finden, sagte Alkvist. Nach Angaben der Rettungskräfte ist es möglich, eine solche Situation tagelang zu überleben, sofern man Zugang zu Sauerstoff hat.