Erdstöße in Lissabon – ist die Stadt vorbereitet auf das nächste große Beben?
Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat am Freitagmorgen die portugiesische Hauptstadt Lissabon erschüttert. Es gab weder Verletzte noch Sachschäden. Doch alles hätte auch anders verlaufen können. Jorge Cruz, Seismologe am Institut Portugals für Meer und Atmosphäre, IPMA erklärt gegenüber Euronews, dass die Energie, die bei diesem Ereignis freigesetzt wurde, eher gering war, im Vergleich zu der Energie, bei einem nächsten Beben in Lissabon.
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"Dieses Erdbeben dient als Warnung"
Das Epizentrum lag im rund 60 Kilometer entfernten Ort Sines. Das Beben war das zehntgrößte des Landes seit dem 16. Jahrhundert. Geologen wollen daraus nun ihre Analysen ziehen. "Wir werden den Ursprung des Erdbebens untersuchen, den Mechanismus, der es ausgelöst hat, wie das Erdbeben auf dem gesamten Kontinent zu spüren war", sagt Cruz, es werde Grundlage für mehrere Studien.
Die Regierung wertete das Erdbeben als Test für die Reaktionsfähigkeit der Behörden. Doch Experten sehen es als ernste Warnung angesichts der Bevölkerungsdichte in der Metropole Lissabon und des dort fehlenden Erdbebenschutzes in den Gebäuden.
Man müsse darauf achten, dass die Gebäude verbessert werden, sagt Seismologe Cruz. Es sei notwendig, "etwas an den Gebäuden zu tun, und deshalb dient dieses Erdbeben als Warnung."
Erdbeben können nicht vorhergesagt werden, doch es gibt eine Gewissheit: Es wird wieder passieren – dann muss das Land bereit sein, eine mögliche Katastrophe zu verhindern.