Ergibt ein Sané-Transfer für Bayern überhaupt Sinn?

Es wäre eine der Transfer-Sensationen des Sommers.

Der FC Bayern München soll sich nach Informationen des kicker intensiv mit Leroy Sané von Manchester City beschäftigen. SPORT1 kann diese Meldung bestätigen.

Zudem will das Blatt erfahren haben, dass Pep Guardiola den 23-Jährigen gehen lassen würde und er dadurch günstiger würde. Der Star-Trainer wurde zuletzt aber auch mit den Worten zitiert: "Wir versuchen seit eineinhalb Jahren, den Vertrag mit ihm zu verlängern. Wir wollen ihn halten."

Bayern sucht Flügelspieler

Feststeht, dass die Münchner händeringend auf der Suche nach einem weiteren Top-Spieler für die Außenbahn sind. Der deutsche Nationalspieler (19 Länderspiele/3 Tore) wäre so einer. Das Gerücht um ein Bayern-Interesse an ihm gibt es zudem schon länger.

Aber Sané und Bayern – passt das überhaupt?

Joachim Löw setzt auf Sané

Sportlich gibt es am Linksaußen kaum einen Zweifel. Sané ist schnell, abschlussstark und verfügt über eine außergewöhnliche Technik und Dribbelstärke. Er erfüllt genau das, was die Bayern suchen! Bei Joachim Löw ist er mittlerweile auch in der DFB-Elf gesetzt, unter Guardiola hingegen nicht mehr.

In der Liga kam Sané in dieser Saison zuletzt oft nur noch von der Bank oder gar nicht zum Einsatz – wie zuletzt am entscheidenden letzten Spieltag bei Brighton & Hove Albion (4:1). Raheem Sterling und Bernardo Silva hatten auf den Flügeln des englischen Meisters in dieser Saison die Nase vorn.

47 Pflichtspiele (16 Tore/18 Assists) absolvierte der gebürtige Essener in der laufenden Spielzeit. Machte rund 2700 Spielminuten. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es am Ende 49 Pflichtspiele (14 Tore/19 Assists) bei rund 3600 Minuten Einsatzzeit. Fast 1000 weniger – klar, dass Sané unzufrieden ist.

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Er wollte nur zu Guardiola

Schnappen die Bayern jetzt zu? Bereits vor Jahren waren sie an ihm dran. Ein Wechsel scheiterte bekanntermaßen, da er 2016 für 50,5 Millionen von Schalke zu City wechselte.

Präsident Uli Hoeneß verriet 2017 in einem Interview mit der Sportbild: "Den hätten wir ja gerne haben wollen. Das hat aber zeitlich nicht gepasst." Sein Vater Souleymane sagte bei Reviersport: "Mein Junge hätte nach Barcelona, Madrid oder Bayern München gehen können. Die halbe Welt wollte ihn (…) Leroy wollte zu Pep Guardiola. Nur zu ihm. Wäre Guardiola in München geblieben, würde Leroy jetzt bei den Bayern spielen".

Tut er aber nicht, weshalb Bayern nun für Sané tief in die Tasche greifen müsste. Bei den Citizens hat er noch einen Vertrag bis 2021. Seine Ablösesumme dürfte nicht viel geringer als sein Marktwert sein, der laut transfermarkt.de bei 100 Millionen Euro liegt.

Große Konkurrenz bei Bayern

Würden die Bayern so viel Geld bezahlen? Präsident Uli Hoeneß machte am vergangenen Samstag jedenfalls deutlich: "Wir haben mit 80 Millionen (für Lucas Hernández, Anm. d. Red.) mal eine Grenze erreicht. Ich glaube nicht, dass die bei weiteren Transfers überschritten wird. Wir werden aber sicher nicht damit aufhören, die Mannschaft zu verändern. Der Umbruch wird weiter vorangetrieben." Ein Außenbahn-Spieler der Marke Extraklasse (wie Sané) wird die Bayern ohnehin etwas kosten und ist im Umbruch als Kostenfaktor eingeplant.

Warum würde sich Guardiola überhaupt von Sané trennen wollen? Darüber lässt sich nur mutmaßen. Dem Ex-Schalker eilt aber der Ruf voraus, teilweise überheblich und zu selbstsicher zu sein, weshalb beide auch schon aneinander geraten sein sollen.

Auch ein Grund, warum ihn Löw im vergangenen Sommer nicht mit zur WM nach Russland nahm.

Brisant: Sané hatte damals in Südtirol auch nicht den unbedingten Rückhalt von jedem Bayern-Spieler und die Meinung von Führungsspielern ist den Bayern-Bossen nicht egal.

Auch ein Dauerthema bei City ist das Financial Fairplay. Gut möglich, dass die Engländer einer möglichen Sanktionierung mit Verkäufen zuvorkommen wollen.

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Aktuell sind die Bayern auf den Außenbahnen mit Serge Gnabry, Kingsley Coman und Alphonso Davies bestückt. Franck Ribéry und Arjen Robben, deren Verträge auslaufen, werden den Verein verlassen. Ein Flügel-Kracher soll auch verpflichtet werden, weil die beiden erstgenannten verletzungsanfällig sind und Davies noch Zeit braucht.

Davies kann den Unterschied machen

Nach SPORT1-Informationen traut man Davies den Durchbruch übrigens weiterhin zu, obwohl er in der Rückrunde noch keine Rolle spielte (74 Minuten Bundesliga-Spielzeit/1 Tor). Vereinsintern wird der 18-Jährige aber als jemand bezeichnet, der den Unterschied ausmachen kann.

Sané kann das auch.