Die ergreifendsten Momente der "March for Our Lives"-Kundgebung

Keine Frage, die "March for Our Lives"-Kundgebung geht in die Geschichte ein. Rund 800.000 Menschen protestierten allein in der US-Hauptstadt Washington D.C. gegen Waffengewalt. Das waren die bewegendsten Momente.

Allein in Washington D.C. versammelten sich am Samstag rund 800.000 Menschen, um beim "March for Our Lives" gegen die Waffengewalt in den USA zu demonstrieren. Bei der Protestaktion, die von den überlebenden Schülern des Amoklaufs an der Parkland High School in Florida organisiert wurde, kam es zu Gänsehautmomenten im Minutentakt.

Das eindringliche Schweigen der Emma González

Für den emotionalsten Moment sorgte Emma González. Die Schülerin gehört zu den Überlebenden des Parkland-Massakers vom 14. Februar, bei dem ein 19-jähriger Amokläufer an ihrer Schule 17 Menschen tötete. Sie war die letzte Sprecherin, die an diesem Tag ans Rednerpult trat: "Sechs Minuten und etwa 20 Sekunden. In etwas mehr als sechs Minuten wurden 17 unserer Freunde von uns genommen, 15 wurden verletzt und jeder in unserer Gemeinde war für immer verändert", beginnt González ihre Rede.

Nachdem sie die Namen der Opfer vorliest, schweigt sie - minutenlang. Tränen fließen über ihre Wangen, die Zuhörer verstummen. Als sechs Minuten und 20 Sekunden verstrichen sind, bricht sie ihr Schweigen. "Das ist die Zeit, die der Killer brauchte", sagt González. Zum Schluss verabschiedet sie sich mit den Worten: "Kämpft für euer Leben, bevor es jemand anderes tun muss." Bilder und Worte, die um die Welt gingen.

"Ich habe einen Traum"

Zuvor sprach unter anderem auch die neunjährige Enkelin des legendären Bürgerrechtlers Martin Luther King (1929-1968). In Anlehnung an die berühmte Rede ihres Großvaters beim Bürgerrechtsmarsch auf Washington 1963 sagte Yolanda Renee King, dass auch sie "einen Traum" habe: "Genug ist genug. Dies sollte eine Welt ohne Waffen sein. Punkt!", so die Neunjährige unter tosendem Applaus.

Paul McCartney erinnert an John Lennon

Bei einer Kundgebung in New York zeigte auch Beatles-Legende Paul McCartney (75) seine Solidarität mit der Bewegung. In einem T-Shirt mit der Aufschrift "Wir können die Waffengewalt beenden" sagte er dem US-Sender "CNN": "Einer meiner besten Freunde starb wegen Waffengewalt, ungefähr an dieser Stelle." Damit spielte er auf seinen ehemaligen Bandkollegen John Lennon (1940-1980) an, der 1980 von einem Attentäter auf offener Straße erschossen wurde.

Stars performen auf der Bühne

Sängerin Ariana Grande (24) war neben vielen weiteren Stars ebenfalls bei der Kundgebung in der US-Hauptstadt dabei. Um ihre Unterstützung für die Bewegung zu zeigen, performte sie ihren Song "Be Alright". "Das ist für die wundervollen Schüler, die heute diesen Marsch organisiert haben und für alle, die teilnehmen. Vielen Dank, dass ihr für Veränderung, für Liebe, für Sicherheit und für unsere Zukunft kämpft", sagte Grande. Einer der seltenen Auftritte der Sängerin seit dem Bomben-Attentat vom 22. Mai 2017 bei ihrem Konzert in Manchester. Damals waren 23 Menschen getötet worden.

Jennifer Hudson singt gemeinsam mit Schüler-Chor

Für eine ebenso ergreifende Performance sorgte Sängerin Jennifer Hudson (36). Sie sang Bob Dylans (76) Protestsong "The Times They Are A Changin'". Die 36-Jährige, die 2008 ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Neffen durch Waffengewalt verloren hat, wurde dabei von Schülern aus dem Chor der "Marjory Stoneman Douglas High School" von Parkland begleitet. "Wir alle sind aus einem Grund heute hierher gekommen. Wir alle haben eine Geschichte. Wir alle wollen Veränderung", sagte Hudson während ihrer kraftvollen Performance.

Foto(s): imago/UPI Photo