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Endlich der neue Zizou? Théo Zidane betritt die große Bühne

Zinédine Zidane (M.) mit seiner Gattin Véronique (l.) und Sohn Théo

Wenn einer der besten Fußballer aller Zeiten, noch dazu der vielleicht eleganteste, den das Spiel je gesehen hat, vier Söhne geschenkt bekommt, lädt das natürlich zum Träumen ein.

Denn sind wir mal ehrlich: Insgeheim wünscht sich doch jeder Fan, der Zinédine Zidane zu aktiven Zeiten erlebte, diese einzigartige Art des Fußballspielens noch einmal bestaunen zu dürfen.

Nun kann der inzwischen 46-jährige Franzose auf und neben dem Fußballfeld so ziemlich alles - die Zeit zurückzudrehen gehört allerdings nicht dazu. Die Hoffnungen ruhen daher auf den Schultern seiner Sprösslinge Enzo, Luca, Théo und Elyaz.

Der Älteste, Enzo, wäre als offensiver Mittelfeldspieler prädestiniert gewesen, in die Fußstapfen von Zizou zu treten. Allerdings ist er inzwischen schon 24 und derzeit "nur" vom Schweizer Zweitligisten FC Lausanne-Sport an den spanischen Zweitligisten Rayo Majadahonda ausgeliehen.

"Théo erinnert mich an seinen Vater"

Der 20 Jahre alte Luca scheint bei Real Madrid auf einem deutlich besseren Weg, feierte jüngst sein Profidebüt - er ist allerdings Torhüter. Und was aus dem erst 13-jährigen Elyaz einmal wird? Wer weiß das schon.

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Bleibt also noch Théo. 16 Jahre alt, Nachwuchsspieler von Real Madrid. Juniorennationalspieler Frankreichs - und im offensiven Mittelfeld zuhause.

Klingt vielversprechend - zumal, wenn man das Urteil eines italienischen Scouts hinzuzieht, der in L'Equipe feststellte: "Es fällt mir schwer, das zu sagen. Aber ja: Mit seiner Spielübersicht erinnert er mich an seinen Vater. Selbst wenn man ihm die Hände vor die Augen hält, sieht er immer noch, was um ihn herum passiert."

Bei den Juniorenteams der Königlichen fliegt der 1,91-Meter-Schlaks bisher noch unter dem Radar, gerade was das internationale Interesse angeht. Das allerdings könnte sich bald ändern: Ende vergangener Woche wurde er für die am 3. Mai beginnende U17-EM in Irland nominiert.

Luca Zidane macht es vor

Dort wird Théo Zidane an der Seite anderer hochveranlagter Youngster wie Enzo Millot von AS Monaco oder Adil Aouchiche von PSG versuchen, zumindest schon einmal in die Fußstapfen seines älteren Bruders Luca zu treten: Dieser wurde vor vier Jahren durch ein 4:1 im Finale gegen Deutschland (u.a. mit Johannes Eggestein und Felix Passlack) U17-Europameister.

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Damals wie heute der Trainer: Jean-Claude Giuntini - und der hält große Stück auf den nächsten Zidane. "Er hat eine technische Leichtigkeit, spielt sowohl gute kurze als auch lange Bälle und hat ein effektives Kopfballspiel", erklärt Giuntini die Stärken seines Schützlings. Abseits des Platzes sei er "bescheiden und sehr entspannt".

Das klingt doch schon ganz nach dem Papa - was natürlich nicht heißt, dass Théo Zidane mit seinen 16 Jahren nicht noch einige Schwächen hat. Der Scout eines englischen Klubs bemängelt unter anderem, dass es ihm aufgrund seiner Größe noch an der nötigen Koordination fehle: "Er hat großes Potenzial, aber man muss Geduld haben."

Vergleiche mit Pirès

Geduld, die sich auszahlen dürfte, glaubt man einem französischen Spielerbeobachter, der in L'Equipe schon jetzt schwärmt: "Er hat eine interessante technische Finesse und weiß, wie man seine Mitspieler einsetzt." Und er ergänzt: "Bei seinen Läufen erinnert er mich ein bisschen an Robert Pirès."

Ein junger Zidane mit den spielerischen Eigenschaften eines Pirès? Klingt nach einer vielversprechenden Mischung. Ob dieser 16-Jährige eines Tages tatsächlich den Glanz seines Vaters zurück in die Stadien dieser Welt bringt? Abwarten.

Bei der U17-EM in Irland trifft Théo Zidane mit Frankreich in der Gruppenphase auf die Niederlande, England und Schweden. Die Fußballfans aus ganz Europa bekommen dann erstmals die Chance, den jungen Zizou auf der großen Bühne zu bestaunen.