Ermittler gehen von Verbrechen aus - Staatsanwaltschaft informiert über vermisste Lina (15) im Elsass
Vor einem Jahr verschwindet die 15-jährige Lina im Elsass spurlos. In einem in Deutschland gestohlenen Auto findet die Polizei DNA-Spuren der Jugendlichen.
Ein Jahr nach dem Verschwinden der Jugendlichen Lina im Elsass hat die Staatsanwaltschaft in Straßburg am Donnerstag über den Ermittlungsstand in dem spektakulären Kriminalfall in der deutsch-französischen Grenzregion informiert. Nachdem nach langer Fahndung DNA-Spuren der Jugendlichen in einem von einem Kriminellen genutzten Wagen entdeckt wurden, gehen die Ermittler von einem Verbrechen aus. Hoffnung, die Jugendliche noch lebend zu finden, gab es kaum mehr.
Staatsanwalt: „Aufgeben kommt nicht in Frage“
Trotzdem gibt die Staatsanwaltschaft nun bekannt: Die Ermittlungen werden aktiv fortgesetzt, um Lina zu finden. „Aufgeben kommt nicht in Frage“, versichert Alexandre Chevrier von der Staatsanwaltschaft. Auch die Ermittlungen zum Tatverdächtigen werden weiter laufen, heißt es. Der 43-Jährige hatte sich im Juli das Leben genommen.
Lina verschwand am 23. September 2023 - was über den Fall bekannt ist
Die damals 15-Jährige verschwand am 23. September vergangenen Jahres auf dem Weg zum Bahnhof von Saint-Blaise-la-Roche, von wo aus sie nach Straßburg fahren wollte. Die Fahnder ermittelten, dass sie den Zug gar nicht bestieg. Suchmaßnahmen, an denen auch Taucher der deutsch-französischen Wasserschutzpolizei beteiligt waren, blieben ergebnislos. Ein Zeuge wollte die Jugendliche als Beifahrerin in einem Kleinwagen gesehen haben, weshalb Halter entsprechender Autos in der Region ins Visier der Fahnder gerieten.
DNA und Handtasche von Lina in Auto gefunden
Im Sommer stellten Fahnder ein Auto sicher, in dem DNA-Spuren von Lina und nach einem Bericht der Zeitung „Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ auch ihre Handtasche gefunden wurden. Der Wagen war demnach im August 2023 im Landkreis Emmendingen in Baden-Württemberg gestohlen worden.
43-jähriger Tatverdächtiger festgenommen
Der 43 Jahre alte Tatverdächtige soll sich nach der Sicherstellung des Autos am 10. Juli an seinem Wohnort in Besançon in Ostfrankreich das Leben genommen haben. Wegen mehrerer gewaltsamer Raubtaten hätte er am 22. Juli vor Gericht erscheinen müssen. In der Vergangenheit soll sich der Mann nach Angaben der „Les Dernières Nouvelles d'Alsace“ mehrfach in einer Psychiatrie aufgehalten haben.