Ermittlungen wegen Lotteriescheinen - Ex-EU-Kommissar Reynders unter Verdacht der Geldwäsche

Archiv: Didier Reynders spricht während einer Pressekonferenz am 31.05.2021 in Brüssel.<span class="copyright">Olivier Hoslet/EPA Pool/AP/dpa</span>
Archiv: Didier Reynders spricht während einer Pressekonferenz am 31.05.2021 in Brüssel.Olivier Hoslet/EPA Pool/AP/dpa

Vor drei Tagen schied Didier Reynders aus seinem Amt als EU-Justizkommissar. Nun steht er selbst im Fokus der Justiz - wegen des Verdachts der Geldwäsche

Kurz nach seinem Ausscheiden als EU-Kommissar für Justiz gibt es gegen Didier Reynders Ermittlungen wegen des Verdachts auf Geldwäsche. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft in Brüssel. Nähere Details wollte die Behörde nicht nennen. Der belgische Politiker reagierte zunächst nicht auf dpa-Anfragen.

Zuvor hatten die investigative Medienplattform „Follow The Money“ und die belgische Zeitung „Le Soir“ berichtet, dass mehrere Wohnungen durchsucht und Reynders von der Polizei vernommen worden sei. Er soll in Verkaufsstellen „E-Tickets“ - also Gutscheine im Wert von 1 bis 100 Euro - gekauft haben, die auf ein bei der Nationallotterie geführtes Spielkonto überwiesen werden können.

Reynders überwies Gewinne auf eigenes Konto

Diese Lotteriescheine sollen zum Teil in bar gekauft und die Gewinne auf das digitale Konto Reynders bei der Nationallotterie eingezahlt worden sein. Anschließend seien sie auf sein Girokonto überwiesen worden. Es sei unklar, woher Reynders das Geld für die „E-Tickets“ hatte. Auch zu den konkreten Summen gab es zunächst keine Angaben.

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Reynders war von 2019 bis 2024 EU-Justizkommissar im Kabinett von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und auch für das Thema Rechtsstaatlichkeit zuständig. Zuvor war der Belgier von 1999 bis 2011 belgischer Finanzminister und von 2011 bis 2019 Außenminister.