Ernährungsprofi gibt Tipps - Magen-Darm-Probleme vermeiden: Worauf Urlauber beim Essen achten sollten
Die Angst vor Magen-Darm-Problemen kann die Freude im Urlaub massiv trüben. Ernährungswissenschaftler Uwe Knop teilt sein Wissen, wie man sich in Hochrisikoregionen schützen kann.
In welchen Urlaubsregionen habe ich das höchste Risiko, mit einem Magen-Darm-Infekt flach zu liegen?
In allen Ländern und Regionen, in denen die Hygienestandards deutlich niedriger, dafür aber die Temperaturen deutlich höher sind. Das gilt insbesondere für Afrika und Südostasien.
Was sind die besten Tipps gegen Magen-Darm-Infektionen im Urlaub, besonders in den Hochrisikoregionen?
Zum einen auf die Auswahl achten: Wer gekochte, gebratene oder frittierte Speisen isst, der hat das geringste Risiko. Hingegen: Je roher die Speisen, desto wahrscheinlicher, dass man sich eine Magen-Darm-Infektion einfängt. Das gilt für alle Länder. Daneben ist die Handhygiene essenziell. Vor dem Essen am besten die Hände waschen.
Man sollte in Hochrisikoregionen auch kein Leitungswasser trinken oder damit Obst waschen und sich die Zähne putzen - für all das besser immer Flaschenwasser nehmen. Das klingt zwar etwas übervorsichtig, aber wer von drei Wochen Urlaub in Südostasien zehn Tage mit Durchfall und Krämpfen im Hotel flachliegt, der weiß vorbeugende Vorsicht zu schätzen.
Gibt es eine einfache Regel?
Ja, die einfache Merkformel lautet: „Wasche es, schäle es, koche es - oder vergiss es“. Diesen Spruch kann sich jeder merken, der in die weite Ferne reist.
Soll man bestimmte Lebensmittel besser ganz meiden?
Alles was sehr roh aussieht und vor allem so, als hätte es schon lange in der Hitze gelegen. Am besten den gesunden Menschenverstand einschalten, auf seine Nase, den Geruch und das gute Bauchgefühl vor dem Essen hören. Das ist ein passables Navigationstrio am Infekt vorbei.
Und hierzulande - wie wichtig ist die richtige „Obst- und Gemüsehygiene“ daheim?
Obst und Gemüse zu waschen, ist wichtig und empfehlenswert, um mögliche Schadstoffe aus Schmutz, Pestiziden, Bakterien und anderen Verunreinigungen zumindest soweit zu entfernen, dass sie die Gesundheit nicht beeinträchtigen. Die größte Gefahr geht dabei nicht vom Dreck, sondern von Mikroorganismen, Bakterien und Viren aus - und das kann im Extremfall tödlich enden. Daher ist Obstwaschen mehr als nur eine Hygienemaßnahme.